John Cook (links) und Hagen Decker sind seit fast einem Jahr clean. Bild: Hannes Jung
Hagen Decker und John Cook waren abhängig von Kokain – und sprechen in ihrem Podcast offen über ihre Sucht und deren Folgen. Ein Gespräch über den ersten Rausch, bestohlene Familienmitglieder und den langen Weg zurück.
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Herr Decker, Herr Cook, in Ihrem Podcast „Sucht und Süchtig“ erzählen Sie von Ihrem Kampf gegen die Kokainsucht. Wie sind Sie zum ersten Mal in Kontakt mit Rauschgift gekommen?
Hagen Decker: Mein erster Kontakt mit Drogen war Alkohol. Auf meiner Konfirmation habe ich zwei Gläser Martini getrunken. Das gehörte zum Ritual. Ich hatte mich vorher darauf gefreut, endlich mit den Erwachsenen am Tisch zu sitzen. In den folgenden Jahren spielte Alkohol keine große Rolle, da war ich eher vorsichtiger als meine Mitschüler. Mit 14, 15 habe ich dafür angefangen, Cannabis zu konsumieren. Damit habe ich nach dem Abitur problemlos wieder aufhören können. Meine Hauptsubstanz, von der ich süchtig wurde, ist Kokain. Zum ersten Mal konsumiert habe ich in einem Club, der „Bar 25“ in Berlin. Das war wirklich ein einschneidendes Erlebnis, wie der Unterschied zwischen Schwarz-Weiß- und Farbfernsehen. Danach dachte ich: Das ist es! Aus heutiger Sicht weiß ich, warum ich es von da an nicht mehr lassen konnte. Ich hatte einen Mangel an Selbstbewusstsein und Selbstliebe. Und genau da hat diese Droge angedockt, ich habe mich zum ersten Mal vollständig gefühlt. Deswegen habe ich es mir am nächsten Feierwochenende wieder besorgt und bin dann überhaupt nicht mehr ohne feiern gegangen.
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