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Stuckrad-Barre bei Krömer : „Sagen Sie nichts, gar nichts!“

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Von ihm steht angeblich ein Schlüsselroman zu Springer an: Benjamin von Stuckrad-Barre Bild: Maurice Haas / © Diogenes Verlag

Benjamin von Stuckrad-Barre lässt sich von Kurt Krömer interviewen – der rbb-Moderator rät ihm allerdings selbst dringend davon ab, etwas zum Fall Julian Reichelt zu sagen. Schade eigentlich.

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          Nach dem Rauswurf des Bild-Chefredakteurs Julian Reichelt machte auf Twitter ein Witz die Runde: „Die große Frage ist doch, ob Stuckrad-Barre jetzt Mitglied von K.I.Z. wird.“ In einem Lied der Berliner Skandalrapper hatte es vorher geheißen: „Wenn du in die Crew hinein willst / Bring mir den Kopf von Julian Reichelt“. Und tatsächlich war der Name des Schriftstellers Benjamin von Stuckrad-Barre immer wieder in Enthüllungsberichten rund um mögliches Fehlverhalten von Reichelt im Umgang mit Mitarbeiterinnen aufgetaucht.

          Als im Frühjahr bekannt wurde, dass gegen den damaligen Bild-Chef ein Compliance-Verfahren lief, wurde zunächst nur über einen „schriftstellernden Pop-Journalisten“ oder „ehemaligen Autor des Axel Springer Verlags“ als einen der zentralen Hinweisgeber geraunt. Im März nannte die Plattform Medieninsider dann den Namen: „Gemeint ist damit Benjamin von Stuckrad-Barre.“ Der habe seinen „engen Freund und Springer-CEO Mathias Döpfner“ immer wieder auf Reichelt angesprochen und den Chefredakteur so sehr kritisiert, dass es das Verhältnis der beiden belastet habe, hieß es damals.

          Dass an dieser Version etwas dran sein könnte, zeigte sich spätestens, als die New York Times im Oktober von einer privaten Nachricht berichtete, die Döpfner an Stuckrad-Barre verschickt habe: Reichelt sei „halt wirklich der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR Obrigkeits-Staat aufbegehrt“, hieß es darin demnach. Döpfner geriet wegen der privaten Nachricht selbst in die Kritik, feuerte Reichelt, und beschwerte sich über „Männer“, die im Hintergrund erkennbar das Vorgehen organisiert hätten.

          Man würde also gerne wissen, was Stuckrad-Barre zu all dem zu sagen hat. Seit Montagabend ist jetzt ein Interview auf Youtube zu sehen, das der Moderator Kurt Krömer für sein rbb-Format „Chez Krömer“ mit Stuckrad-Barre geführt hat. Auf den Kommentar Krömers, dass bei Springer ja gerade viel los sei, antwortet Stuckrad-Barre allerdings nur: „Ja? Weiß ich gar nicht.“ Er schreibe aktuell ein Buch, da lese er nicht viel anderes. Krömer hakt nicht groß nach, stattdessen schlüpft er in die Rolle eines Anwalts und rät seinem Interviewgast: „Die juristische Lage im Falle Springer ist sehr, sehr vermint. Sagen Sie nichts, gar nichts! Das ist der einzige Schutz, den du hast.“

          Einen kurzen Kommentar entlockt er Stuckrad-Barre allerdings doch noch, als er fragt, ob ein Skandal wie in Österreich um den Kanzler-Rücktritt von Sebastian Kurz auch in Deutschland möglich sei. „Dass wegen einer SMS schmierige Leute irgendwo rausfliegen, das gibt es wohl nur in Österreich“, sagt Stuckrad-Barre. Der Rest bleibt Raunen.

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