Jugendsprache : „Smombie“ ist Jugendwort des Jahres
- Aktualisiert am
Jugendlicher „Smombie“ (Archiv-Foto) Bild: dpa
Bei der Wahl zum Jugendwort des Jahres galt „merkeln“ als Favorit. Gewonnen hat aber eine andere Neuschöpfung. Der Begriff steht für Menschen, die auf ihr Smartphone starren.
Bei der vom Langenscheidt-Verlag abgehaltenen Wahl zum Jugendwort des Jahres 2015 hat sich „Smombie“ durchgesetzt. Die Kombination aus den Wörtern Smartphone und Zombie beschreibt jemanden, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt.
„,Smombie‘ ist mein absolutes Lieblingswort“, erklärte Jurorin Ilknur Braun. „Es beschreibt punktgenau die heutige Selbstverständlichkeit vieler Menschen im Umgang mit dem Smartphone.“ Die Jury aus Jugendlichen, Sprachwissenschaftlern, Pädagogen und Medienvertretern gab ihre Entscheidung am Freitag in München bekannt. Neben „Smombie“ standen neuen weitere Neuschöpfungen aus einer vorangegangenen Online-Abstimmung zur Wahl.
Das neue Angebot für den klugen Überblick: Die wichtigsten Nachrichten und Kommentare der letzten 24 Stunden – aus der Redaktion der F.A.Z. – bereits über 100.000 mal heruntergeladen.
Mehr erfahren„Bravo“-Chefredakteurin und Jury-Mitglied Nadine Nordmann hätte persönlich lieber „Earthporn“ (etwa: Erd-Porno) auf Platz eins gesehen. Der Begriff, der eine Bezeichnung für schöne Landschaften darstellt, landete jedoch nur auf dem zweiten Platz. „Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagte Nordmann. Zuvor hatte bei einer Online-Abstimmung noch das Verb „merkeln“ vorne gelegen, das soviel bedeutet wie „nichts tun, keine Entscheidung treffen, keine Äußerung von sich geben“.
Die Bezeichnung „Alpha-Kevin“, die für „der Dümmsten aller Zeiten“ stand, war aus dem Rennen genommen worden, weil kein Kevin diskriminiert werden sollte. Des Weiteren standen Ausdrücke wie „rumoxidieren“ als Synonym für chillen oder „Tinderella“ für eine Frau, die exzessiv Online-Dating-Plattformen wie Tinder nutzt zur Auswahl.
Im vergangenen Jahr war mit „Läuft bei dir“ ein Satz zum Jugendwort gekürt worden. Mit der Wahl wirbt der Langenscheidt-Verlag jedes Jahr für sein Lexikon „100 Prozent Jugendsprache“.