Bei SAG-Awards : Hollywood bleibt Anti-Trump
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Mahershala Al: „Wenn wir Menschen verfolgen, dann machen wir sie kaputt.“ Bild: dpa
Die Screen Actors Guild Awards in Los Angeles gelten als wichtiger Indikator für die Oscar-Verleihung in vier Wochen. Bei der diesjährigen Preisverleihung gab es aber fast nur ein Thema: Das Entsetzen über die Politik des neuen Präsidenten.
Mit einer Gala in Los Angeles hat die Gewerkschaft der amerikanischen Schauspieler (SAG) ihre diesjährigen Filmpreise vergeben. Neben den Ehrungen spielte bei der Preisverleihung in diesem Jahr auch Politisches eine große Rolle: Mehrere Preisträger kritisierten in ihren Ansprachen die Politik des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump.
Mahershala Ali, der als bester Nebendarsteller für seine Rolle in dem Film „Moonlight“ ausgezeichnet wurde, nutzte seine Ansprache für ein emotionales Plädoyer gegen Diskriminierung. „Wenn wir Menschen verfolgen, dann machen wir sie kaputt“, sagte er mit Tränen in den Augen.
Filmstar Julia Louis-Dreyfus gewann die Trophäe im Bereich Comedy – und widmete ihre Ansprache ausschließlich der Kritik an Präsident Trump. Das Einreiseverbot für Menschen aus sieben muslimischen Ländern sei ein „Schandfleck“ auf dem Image von Amerika, sagte die 56-Jährige, deren Vater vor den Nazis aus Frankreich nach Amerika geflohen war.
Louis-Dreyfus verspottete Trump auch für seine Darstellung der Zahl der Menschen, die angeblich zu seiner Vereidigung nach Washington gekommen waren. „Egal ob die Russen den SAG-Preis gehackt haben oder nicht – wenn ich hier in den Raum blicke, sehe ich eine Million, vielleicht 1,5 Millionen Menschen“, sagte sie.
Denzel Washington wird bester Schauspieler
Um Filme ging es dann aber auch noch: Als bester Schauspieler wurde der zweifache Oscar-Preisträger Denzel Washington für seine Rolle in dem Film „Fences“ geehrt. Der Preis für die beste Schauspielerin ging an Emma Stone für ihre Hauptrolle im Musical „La La Land". Als beste Nebendarstellerin wurde Viola Davis für ihre Rolle in „Fences“ ausgezeichnet
Überraschungssieger im Rennen um den Hauptpreis für die beste schauspielerische Gesamtleistung war am Sonntag (Ortszeit) das Drama „Hidden Figures“. Es erzählt die Geschichte afroamerikanischer Wissenschaftler, deren Beitrag es der Weltraumbehörde Nasa ermöglichte, erstmals Menschen ins All zu schicken.
Die Screen Actors Guild Awards (SAG Awards) gelten als wichtiger Indikator für die Oscar-Verleihung in vier Wochen. Mit der Auszeichung vom Sonntag geht Theodore Melfis Film „Hidden Figures“ als starker Bewerber in die Oscar-Verleihung. Eigentlich hatte Kenneth Lonergans Familiendrama „Manchester by the Sea“ als Favorit für die SAG Awards gegolten.