Das falsche Pepsi-Plakat sagt: „Für eine besinnliche Zeit: Sag ja zur AfD!“ Bild: Screenshot/Twitter/@AfDventskalender
Nach falschem Werbeplakat : Pepsi prüft rechtliche Schritte gegen AfD-Anhänger
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Ein gefälschtes Coca-Cola Plakat gegen die AfD machte vor einigen Tagen die Runde in den sozialen Netzwerken. Nun kontert die Partei mit einem falschen Pepsi-Plakat – es könnten rechtliche Schritte folgen.
Anfang dieser Woche sorgte das Bild eines vermeintlichen Coca-Cola-Werbeplakats für Aufsehen in den sozialen Medien. Das weihnachtliche Plakat trug die Aufschrift: „Für eine besinnliche Zeit: Sag' nein zur AfD!“ Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Aufsteller auf dem Lützowplatz in Berlin nicht etwa um eine offizielle Werbung des Getränkeherstellers, sondern um eine Aktion der Aktivistengruppe #AfDentskalender, wie die „taz“ berichtete. An jedem der 24 Tage bis Weihnachten hat die Gruppe eine Aktion gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz geplant.
Die Werbung hatte zwar nichts mit Coca-Cola zu tun, Patrick Kammerer, der Direktor Public Affairs und Unternehmenskommunikation, zeigte sich aber solidarisch und kommentierte die Aktion auf Twitter mit den Worten: „Nicht jedes Fake muss falsch sein.“ Der deutsche Coca-Cola-Account teilte wiederum das Statement Kammerers.
Die AfD ließ sich nicht nehmen, beleidigt zu reagieren: Anhänger der Partei verbreiteten ihren Unmut auf Twitter und drohten damit, die Marke zu boykottieren. Ein besonders erboster AfD-Sympathisant erstellte mit einem Bildbearbeitungsprogramm ein Werbeplakat der Konkurrenzmarke Pepsi. Inklusive Weihnachtsmann im AfD-blauen Mantel und einem Sack mit dem Logo der Partei und dem Schriftzug: „Für eine besinnliche Zeit: Sag' ja zur AfD!“
Der Getränkehersteller Pepsi distanzierte sich in einem offiziellen Statement von der Aktion. Auf Anfrage von FAZ.NET teilte das Unternehmen mit: „In den letzten Tagen wurden in sozialen Medien diverse Postings verschiedener AfD-Kreisverbände veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen der Marke Pepsi und der AfD suggerieren. Wir halten ausdrücklich fest, dass kein derartiger Zusammenhang besteht. Pepsi distanziert sich klar von jeglicher parteipolitischen Vereinnahmung und behält sich gegen jegliche Verletzung seiner Markenrechte rechtliche Schritte vor.“ Auch auf Facebook nahm Pepsi Abstand zu der Fake-Werbung.
Der ursprüngliche Post, den die AfD Berlin auf Twitter ebenfalls mit den Worten: „Nicht jedes Fake muss falsch sein.“ kommentierte, wurde bereits gelöscht. Die Aktivistengruppe #AfDentskalender, die die ursprüngliche Werbung aufstellte, feiert auf Twitter die Reaktion der Partei als Erfolg: „Man, man, man AfD, das wird teuer“.