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Als erste schwarze Frau : Josephine Baker wird ins Pariser Panthéon aufgenommen

Tänzerin, Schauspielerin und Widerstandskämpferin: Josephine Baker wird posthum im Pariser Panthéon geehrt. Bild: AP

Sie wurde als Tänzerin und Schauspielerin bekannt, für Frankreich ist sie aber vor allem eins: eine Kriegsheldin. Josephine Baker wird posthum im Pariser Panthéon geehrt – als erste schwarze Frau.

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          Pablo Picasso und Ernest Hemingway vergötterten sie, jetzt ehrt Emmanuel Macron die Entertainerin Josephine Baker mit einem Platz in der französischen Ruhmeshalle Panthéon. Am Montag kündigte der französische Präsident im Nachrichtendienst Twitter an: „Sie war Amerikanerin von Geburt und hat sich mit ihren Kämpfen und Engagements für Frankreich entschieden. Josephine Baker hielt die französische Devise hoch.“ Am 30. November werde sie in einer feierlichen Zeremonie ins Panthéon aufgenommen. Sie ist die erste schwarze Frau, die auf diese Weise geehrt wird.

          Michaela Wiegel
          Politische Korrespondentin mit Sitz in Paris.

          Macron will damit vor allem das Engagement der 1906 in Missouri geborenen Frau während der deutschen Besatzungszeit würdigen. Sie trat vor französischen Truppen auf, engagierte sich nach der Kapitulation für das Rote Kreuz und wirkte in einem Netzwerk des französischen Widerstands mit. Später unterstützte sie in Amerika die Civil-Rights-Bewegung. Baker starb am 12. April 1975 an einer Hirnblutung. Sie wurde als erste US-Amerikanerin mit militärischen Ehren beerdigt.

          Das Grab bleibt in Monaco

          Sie soll auf Wunsch der Familie nicht umgebettet werden, ihr Grab in Monaco bleiben. Eine Gruppe um Bakers Sohn Brian Bouillon-Baker hatte sich seit 2013 für die Aufnahme Bakers ins Panthéon eingesetzt. Mitte Juli traf die Gruppe Macron, wie die Fürsprecherin und Unternehmerin Jennifer Guesdon sagte. „Als der Präsident ja sagte, war die Freude groß", erzählte sie. „Sie war eine Künstlerin, der erste schwarze internationale Star, eine Muse der Kubisten, eine Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg in der französischen Armee, aktiv an der Seite von Martin Luther King im Kampf für die Bürgerrechte", heißt es in einer Petition, die den Einzug Bakers in das Panthéon gefordert hatte und 38.000 Unterschriften erhielt. Zuerst hatte die französische Zeitung „Le Parisien“ über die Entscheidung berichtet.

          Ein Berater Macrons bestätigte, dass die Zeremonie zur Aufnahme Bakers ins Panthéon am 30. November stattfinden wird. Baker hatte an dem Datum den Franzosen Jean Lion geheiratet, wodurch sie die französische Staatsbürgerschaft erhielt.

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