MeToo-Enthüllung : Hillary Clinton hielt zu Weinstein
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Lange soll die ehemalige Außenministerin Clinton zu Harvey Weinstein gehalten haben. Bild: EPA
Als Ronan Farrow mit seinen Recherchen den Anstoß zur MeToo-Debatte lieferte, stieß er an vielen Ecken auf Widerstand. Wie jetzt bekannt wurde, hat ihn wohl auch seine ehemalige Chefin fallen gelassen: Hillary Clinton.
Hillary Clinton soll den Kontakt zu Ronan Farrow abgebrochen haben, als er im Jahr 2017 Recherchen zu den Anschuldigungen gegen Harvey Weinstein aufnahm. Der Hollywood-Mogul, der nach einer Anklage wegen Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauchs in seiner Villa in Connecticut auf einen Strafprozess wartet, gehörte zu den prominentesten Spendensammlern der früheren Präsidentschaftskandidatin der Demokraten.
Farrow, der für die Enthüllungen über Weinstein mit einem Pulitzer-Preis geehrt wurde, hatte 2011 und 2012 als Berater zu Jugendfragen für die damalige Außenministerin Clinton gearbeitet. „Es ist erstaunlich, wie schnell Leute jemanden auch nach einer langen Beziehung fallenlassen, sobald er die Machtzentren oder Geldtöpfe um sie herum bedroht“, sagte Farrow der „Financial Times“ am Wochenende.
Der 31 Jahre alte New Yorker, Sohn der Schauspieler Mia Farrow und Woody Allen, hatte im Oktober 2017 Weinsteins Sturz beschleunigt und den Grundstein für die MeToo-Bewegung gelegt, als er für den „New Yorker“ mit mehreren mutmaßlichen Opfern des Filmproduzenten Interviews führte. Die ehemalige First Lady Clinton distanzierte sich damals erst nach einigen Tagen und eher halbherzig via Mail von ihrem Förderer Weinstein.