Menschen : Elizabeth Taylor im Streit um Van-Gogh-Bild verklagt
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Streitet vor Gericht: Elizabeth Taylor Bild: PA
Ein wertvolles Gemälde von Van Gogh, das seit 1963 im Besitz der Schauspielerin ist, soll rechtmäßig einem Nazi-Opfer gehören. Die Erben der Berlinerin fordern von Liz Taylor die Rückgabe des Bildes.
Hollywoodstar Elizabeth Taylor ist in einem Streit um ein Van-Gogh-Bild von den Erben eines jüdischen Nazi-Opfers verklagt worden. Die Schauspielerin, die seit 1963 im Besitz des wertvollen Gemäldes ist, soll es trotz Kenntnis über seine unklare Vergangenheit erworben haben.
Die in Südafrika und Kanada lebenden vier Angehörigen der früheren Besitzerin Margarete Mauthner reichten ihre Ansprüche auf die Zurückgabe des wertvollen Bildes am Mittwoch vor einem Gericht in Los Angeles ein, teilte der Anwalt der Erben mit. Taylor, die das Bild mit Hilfe ihres Vaters 1963 erwarb, hatte ihrerseits im Mai dieses Jahres bei einem kalifornischen Gericht einen Antrag gestellt, um selber zur rechtmäßigen Besitzerin des Gemäldes erklärt zu werden. Damit wollte sich die Schauspielerin vor möglichen Ansprüchen der Erben der jüdischen Vorbesitzerin schützen.
Ansprüche der Erben seien „grundlos“
Laut Klageschrift der Erben habe Taylor beim Kauf des Bildes „nachlässig“ gehandelt und zahlreiche Alarmsignale übersehen, die darauf hinwiesen, daß die rechtmäßige Besitzerin unter der Nazi-Herrschaft das Gemälde unfreiwillig hergeben mußte. Nach Darstellung des Erben-Anwalts John Byrne sollen Kunstexperten nachgewiesen haben, daß die Berlinerin Margarete Mauthner in den 30er Jahren Eigentümerin des 1889 gemalten Van-Gogh-Bildes gewesen sei.
Das Bild zeigt Hospiz und Kapelle im französischen Saint-Remy, wo van Gogh (1853-1890) ein Jahr vor seinem Tod lebte. Unter dem Druck der Nazi-Herrschaft habe Mauthner das Bild verkaufen müssen, argumentiert der Anwalt. Mauthner flüchtete mit ihrer Familie vor Kriegsausbruch nach Südafrika.
In ihrer Klageschrift im Mai gab Taylor zu Protokoll, daß sie das Bild 1963 in London beim Auktionshaus Sotheby's ersteigerte. Sie zahlte damals rund 257.000 Dollar. Die Ansprüche der Erben wies sie damals als „grundlos“ zurück.