Ein Kick, der stärker ist als Kokain
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Er kann schlecht Nein sagen: Chico schaut sich die Häuser am Dortmunder Phoenixsee an. Bild: Domenic Driessen
Kürsat Yildirim hat zehn Millionen Euro gewonnen – und macht seitdem alles, wovon Lottogewinnern abgeraten wird. Was treibt „Chico“ an? Eine Begegnung.
Ein Montag im Winter, 11.30 Uhr. Das „Café Royal“ liegt unscheinbar an der Schützenstraße in Dortmund, die Fenster sind mit matter Folie überzogen, darüber hängt eine vergilbte Markise. Ein paar Leute stehen vor der Tür und rauchen. Das Café ist voller Menschen, etwa 30 Männer sitzen an Tischen, lehnen an der Theke oder werfen Geld in Spielautomaten. Kein Tisch ist frei, es ist laut, Deutsch wird kaum gesprochen. Männer ohne Migrationshintergrund stehen hier unter Zivilpolizist-Verdacht. Getrunken wird vor allem Espresso, vereinzelt auch Bier. Ins Café kommen immer wieder Autofahrer, die Gäste suchen, die in der zweiten Reihe geparkt haben: „Wem gehört der schwarze Audi?“ Ein Mann springt auf und läuft hinaus.
Als der Fotograf im Café seine Kamera auspackt, kommt ein Mann auf ihn zu: „Keine Fotos mehr hier!“ Zu viele Gäste hätten sich darüber beschwert, dass sie im Hintergrund zu sehen waren, als der neue Star der Dortmunder Nordstadt fotografiert wurde: Chico, der Lottomillionär.
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