Aktivisten im Thailand-Urlaub : „Sie haben den Flug als Privatleute gebucht“
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Einsatzkräfte lösen die festgeklebte Hand eines Aktivisten von der "Letzten Generation". (Symbolbild) Bild: dpa
Weil sie nach Thailand gereist sind, haben zwei Aktivisten der „Letzten Generation“ einen Termin am Amtsgericht Bad Cannstatt verpasst. Sie hatten sich im September auf einer Bundesstraße festgeklebt.
Zwei Aktivisten der „Letzten Generation“ haben am Montag einen Termin am Amtsgericht Bad Cannstatt verpasst, weil sie im Urlaub in Asien waren. Laut „Bild“ kam das bei dem Prozess durch Nachfragen des Richters an den Tag.
Yannik S. und Luisa S. hatten demnach im September mit anderen Aktivisten den Berufsverkehr in Stuttgart blockiert und sich auf der B 10 festgeklebt. Deswegen sollten sie vor Gericht als Zeugin und Angeklagter erscheinen. Angeklagt waren noch drei weitere Aktivisten. Das Amtsgericht Cannstatt bestätigte, dass bei dem Prozess einer der Angeklagten und eine Zeugin nicht erschienen seien.
Der Einspruch des nicht erschienenen Angeklagten gegen einen Strafbefehl sei verworfen worden. Die darin festgesetzte Geldstrafe betrug 50 Tagessätze zu je 20 Euro.
Wie ein Sprecher der „Letzten Generation“ am Donnerstag mitteilte, sei der Angeklagte nicht wie zunächst berichtet nach Bali, sondern nach Thailand geflogen. Er und seine Freundin wollten dort „viele Monate bleiben“. Die Abwesenheit sei mit dem Gericht abgesprochen gewesen.
„Natürlich können wir nachvollziehen, dass negative Gefühle ausgelöst werden“, hieß es in der Pressemitteilung. Viele Aktivisten würden zwar ihr eigenes Leben umstellen, es sei „jedoch keine Voraussetzung, dies zu tun. Insbesondere beeinflusst es auch nicht, wie richtig oder falsch Forderungen an die Bundesregierung sind“.
Am Mittwoch hatte die „Letzte Generation“ die klimaschädliche Reise der Aktivisten gegenüber „Bild“ mit den Worten verteidigt: „Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten.“