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Anteil steigt auf 26 Prozent : Immer mehr Väter beziehen Elterngeld

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Zeit mit dem Nachwuchs: Immer mehr Väter beziehen Elterngeld. Bild: dpa

Knapp 1,9 Millionen Elternteile haben im vergangenen Jahr Elterngeld erhalten – rund ein Viertel davon waren Väter. Ihr Anteil steigt seit einigen Jahren. Nach wie vor übernehmen aber Frauen den Großteil der Sorgearbeit.

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          Immer mehr Männer beziehen Elterngeld. Die Zahl nahm im vergangenen Jahr um 10.000 oder 2,1 Prozent auf 482.000 zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Bei den Bezieherinnen gab es dagegen einen Rückgang um 32.800 oder 2,3 Prozent auf knapp 1,4 Millionen Frauen. Dadurch stieg der Anteil der männlichen Bezieher an allen Elterngeldbezügen auf 26,1 (2021: 25,3) Prozent. „Der kontinuierliche Anstieg des Väteranteils hat sich damit fortgesetzt“, hieß es. 2015 hatte er noch bei 20,9 Prozent gelegen.

          „Auch wenn es grundsätzlich erfreulich ist, dass sich der Anteil der Väter minimal erhöht hat, ist die Quote der Väter, die Elterngeld beziehen, doch nach wie vor erschreckend gering“, sagte die wissenschaftliche Direktorin des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, Bettina Kohlrausch. Besonders problematisch sei, dass die ohnehin viel kürzere Bezugsdauer bei den Vätern sogar geringfügig zurückgegangen sei.

          „Der allergrößte Teil der Sorgearbeit wird von den Müttern übernommen“, sagte Kohlrausch. „Diese ungleiche Verteilung setzt sich dann meist im Lebenslauf fort und führt für Mütter zu erheblichen sozialen Risiken.“ Notwendig seien daher mehr Anreize für eine fairere Aufteilung der Elternzeit, zum Beispiel durch eine Erhöhung der nicht-übertragbaren Elternzeitmonate.

          Spitzenreiter im Bundesländervergleich mit einem Väteranteil von 30,2 Prozent blieb Sachsen, gefolgt von Thüringen (28,4 Prozent), Bayern (28,3 Prozent) und Baden-Württemberg (28,3 Prozent). Am niedrigsten lag der Väteranteil 2022 abermals im Saarland mit 20,8 Prozent.

          606.000 Bezieherinnen und Bezieher von Elterngeld planten 2022 die Inanspruchnahme des geringeren, aber länger ausgezahlten ElterngeldPlus. Das waren 38,7 Prozent der berechtigten Mütter und 16,1 Prozent der Väter. 2016, Im ersten Jahr nach seiner Einführung, bezogen 20,1 Prozent der Mütter und 8,2 Prozent der Väter ElterngeldPlus. Beim ElterngeldPlus können Eltern jeweils bis zu vier zusätzliche Monate als Partnerschaftsbonus erhalten, wenn in diesem Zeitraum beide zwischen 24 und 32 Wochenstunden in Teilzeit arbeiten.

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