„Väter sind nicht zweitrangig“
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Viele Männer wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Bild: Julia Zimmermann
Hans-Georg Nelles kämpft für die Geschlechtergerechtigkeit und gegen Geschlechterklischees – aus der Perspektive von Männern. Aber ist das denn nicht dasselbe? Ein Interview.
Herr Nelles, Frauen- und Kinderverbände wurden aus der gesellschaftlichen Defensive heraus gegründet. Gegen wen will Ihr „Bundesforum Männer“ sich behaupten?
Wir wenden uns gegen Ignoranz gegenüber den Anliegen von Männern, Jungen und Vätern. Aber wir haben uns nicht aus der Defensive heraus zusammengeschlossen. Ich habe damals in den neunziger Jahren bei meinem damaligen Arbeitgeber mit einem Projekt zur beruflichen Qualifizierung während des Erziehungsurlaubs begonnen. Wir haben ausdrücklich auch Väter angesprochen. Das Thema Erziehungsurlaub musste aus der Frauenecke heraus.
Warum?
Die Zahl der Väter, die damals Erziehungsurlaub nahmen, war zwar sehr gering, aber es gab auch damals schon den Wunsch nach einer anderen Aufteilung von Berufs- und Familienarbeit. 2008 sind wir mit dem Bundesfamilienministerium ins Gespräch gekommen. Dort zeigte man sich sehr aufgeschlossen, denn einen zentralen Ansprechpartner für die Belange von Männern gab es nicht. Zwei Jahre später haben wir mit zunächst zwei Dutzend Verbänden das Bundesforum Männer gegründet – nicht gegen irgendjemanden, sondern um Themen von Jungen, Männern und Vätern gebündelt nach vorne zu bringen.
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