Vernarbte Wüstenblumen
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Die Selbsthilfegruppe der Desert Flower Foundation Deutschland und Dr. Cornelia Strunz (mittig, blond) Bild: Julia Zimmermann
Rund 65.000 Frauen, die im Intimbereich verstümmelt sind, leben in Deutschland. Im Desert Flower Center in Berlin erzählen sie von ihren Erfahrungen.
Für die Geburt hat man sie aufgeschnitten, aber nur unten. Weiter oben ist ihre Vulva noch immer zugenäht und von einem schmerzenden, juckenden Narbengewebe überzogen. Deshalb will sie sich bald operieren lassen, erzählt die 28 Jahre alte Somalierin mit dem roten Kopftuch. Sie hat ein beinahe kindliches Gesicht, aber ist selbst schon Mutter von vier Kindern. Ob ihr Mann das mit der Operation gut findet, weiß sie nicht so recht: Somalische Männer mögen die Traditionen des Landes, und sie mögen das enge Gefühl beim Sex, erzählt sie lächelnd. Für sie ist das Thema alltäglich und nur eines von vielen neben der Suche nach Arbeit und einer größeren Wohnung.
An einem warmen Sommertag sitzt sie im Garten des Berliner Krankenhauses Waldfriede. Hier wurde vor fünf Jahren, am 11.September 2013, das Desert Flower Center eröffnet, Deutschlands erstes Zentrum für genitalverstümmelte Frauen.
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