Nach „Echo“-Eklat : Farid Bang und Kollegah wollen Auschwitz besuchen
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Kollegah und Farid Bang während der Preisverleihung am 12. April. Bild: Reuters
Die Rapper nehmen offenbar eine Einladung des Internationalen Auschwitz-Komitees an. Bei den Verkaufszahlen ihres umstrittenen Albums macht sich die Aufregung um die Antisemitismus-Vorwürfe bemerkbar – allerdings positiv.
Die umstrittenen Rapper Farid Bang (31) und Kollegah (33) folgen nach „Bild“-Informationen der Einladung des Internationalen Auschwitz-Komitees und wollen die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besuchen. „Wir nehmen die Einladung an“, zitierte die Zeitung Farid Bang. Der Besuch soll am 3. Juni stattfinden.
Christoph Heubner, der geschäftsführende Vizepräsident des Komitees, hatte dieses Datum vorgeschlagen, da deutsche und polnische Jugendliche vor Ort sein werden, um den Mitarbeitern der Gedenkstätte auf dem Gelände zu helfen. „Ein solcher Besuch der beiden Rapper wäre auch ein Signal an ihre vielen Fans“, hatte Heubner am Dienstag betont. Die Anregung zu dem Gedenkstättenbesuch kam von Musiker Marius Müller-Westernhagen.
Farid Bang und Kollegah waren trotz Antisemitismus-Vorwürfen vor kurzem mit dem Echo ausgezeichnet worden. Besonders kritisiert wurde die Liedzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“. Etliche Musiker gaben ihre eigenen Echo-Preise aus Protest zurück, die Auszeichnung selbst wurde daraufhin abgeschafft.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung gegen die beiden Rapper ermittelt. Das hatte Behördensprecher Ralf Herrenbrück auf Anfrage mitgeteilt. Es seien zwei Strafanzeigen eingegangen. Nun werden die Liedtexte der Rapper auf ihre strafrechtliche Relevanz überprüft. Geprüft würden nicht nur die Texte der letzten CD, sondern auch frühere Songs der Gangster-Rapper.
Der Verkaufserfolg ihres Albums „JBG 3“ wurde durch den Skandal nicht geschmälert – im Gegenteil: In den offiziellen Deutschen Charts kletterte das Album nach der Echo-Verleihung am 12. April nach oben: Während es am Tag danach noch auf Platz 37 geführt wurde, stand es eine Woche später auf Platz 19. Basis der Hitlisten sind die Verkaufs- und Nutzungsdaten von 2.800 Einzelhändlern sämtlicher Absatzwege. Dazu zählen der stationäre Handel, E-Commerce-Anbieter, Download-Portale und Musik-Streaming-Plattformen. In die Charts eingestiegen war das Album im Dezember auf Platz eins.