Karin Baumüller-Söder : Die Frau an Söders Seite
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Alles im Blick: Markus Söder und seine Frau Karin 2015 in Bayreuth. Bild: dpa
Karin Baumüller-Söder ist in der Öffentlichkeit bisher kaum aufgefallen. Nun, da ihr Gatte Ministerpräsident in Bayern werden soll, könnte sich das ändern. Wer ist die Frau an Söders Seite?
What happens in Veitshöchheim stays in Veitshöchheim. Bislang zumindest konnte Karin Baumüller-Söder in dem kleinen Ort in Unterfranken alljährlich zum Fasching knapp unterhalb des (bundesdeutschen) Radars ihrem Mann mal als Krankenschwester, mal als Marge Simpson, als Musketier-Gespielin oder Gandhi-Gefährtin zu seinem jeweiligen Kostüm sekundieren. Mehr als eine launige Bilderstrecke im Lokalen folgte daraus kaum. Doch nun hat ihr Ehemann Markus Söder, da er bald Ministerpräsident werden soll, laut „Oberbayerischem Volksblatt“ schon eine Kostüm-Diät angekündigt: Er werde sich als Ministerpräsident zwar immer noch verkleiden, aber nicht mehr „so wild“.
Was er an seinen Verkleidungen als „wild“ empfand – vielleicht den verwegenen Ohrring, als er einmal als „Punker“ zum Fasching ging – sagte er nicht. Aber vermutlich wird sich seine Frau Karin dann auch dieser eingehegten Narrenfreiheit anpassen. Mit viel mehr als aufwendigen Verkleidungen, gefälliger, zartrosafarbener Abendgarderobe auf dem grünen Hügel und der Taufe eines Touristen-Schiffes für die Bayerische Seenschifffahrt, der „Aida des Starnberger Sees“ (Markus Söder), ist die 45 Jahre alte Frau an der Seite des bayerischen Finanzministers bislang in der Öffentlichkeit nicht aufgefallen.
Warum sollte sie auch. Zusammen mit ihrem Mann hat sie drei Kinder, unabhängig von ihrem Mann ist sie zudem, neben ihrem Bruder, Gesellschafterin im Nürnberger Familienunternehmen. Was als Reparaturbetrieb für Elektromotoren anfing, ist inzwischen als Baumüller Gruppe ein Unternehmen mit 1800 Mitarbeitern, das elektrische Automatisierungs- und Antriebssysteme fertigt und Standorte im In- und Ausland unterhält. Auf manchen Bildern aus Bayreuth küsst Markus Söder seine Frau so bayerisch-deftig, dass man wirklich nur noch von „Busseln“ sprechen kann. Fast immer hält er seine Frau, die er an Körpergröße weit überragt, fest im Arm. Doch schutzbedürftig wirkt die Frau mit der hellblonden Ponyfrisur kaum. Ihrem Mann begegne sie auf „Augenhöhe“, sie sei eine kluge und sensible Frau, werden „Beobachter“ in der bayerischen Presse zitiert.
Ob die Bayern Karin Baumüller-Söder so lieben werden wie Karin Stoiber, die nicht allein wegen ihres sozialen Engagements die Ausstrahlung einer Landesmutter hatte, sondern vielleicht auch, weil sie immer darauf achtete, wie es heißt, dass „seine Krawatte zu ihrer Schürze“ passte, oder ob die Bayern sie achten werden wie Karin Seehofer, die an der Seite ihres Mannes nicht nur politische Stürme aushalten musste, wird sich zeigen.
Der ausnehmend schöne Vorname, den sie mit ihren Vorgängerinnen teilt, spricht vielleicht für sich. Wenn er auch leider sofort verrät, aus welcher Zeit die Namensträgerin kommt, da seit den späten sechziger Jahren in Deutschland kaum noch ein Mädchen so genannt wird, so verweist zumindest das Wort „Karin“ laut vielen Quellen im Japanischen auf die Pflanze Pseudocydonia sinensis, eine chinesische Quitte. Und die ist eine Pflanze mit im Mai zartrosa Blüten und guter Winterhärte.