„Corona ist schuld an meiner Ehe“
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Ihre Träume hat sie aufgegeben: Sawla Akter lebt jetzt mit ihrem Mann neben ihren Schwiegereltern. Bild: Tim Niendorf
Afsana und Sawla Akter wollten Ärztinnen werden. Doch als die Corona-Pandemie kam, wurden sie jung verheiratet, wie so viele Mädchen weltweit. Nun heißt es für sie: Haushalt statt Hausaufgaben.
Es ist noch nicht lange her, da durfte Afsana Akter das sein, was sie war: halb Kind, halb Jugendliche. Sie ging zur Schule, traf dort ihre Freundinnen und genoss die gemeinsamen Momente, die das Leben in ihrem Slum in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, für ein paar Augenblicke in den Hintergrund rückten. Vor allem an Kanamachi („blinde Fliege“) denkt sie gern zurück.
Bei diesem Spiel, das in ihrer Heimat weit verbreitet ist und dem deutschen Pendant „Blindekuh“ ähnelt, werden einem Kind die Augen verbunden. Die „blinde Fliege“ muss die Freunde, die um einen herumstehen, fangen, wobei diese den Kreis immer mehr weiten, um zu entkommen. Hat die „blinde Fliege“ jemanden erwischt und den Namen des Gefangenen erraten, wird dieser selbst zur Kanamachi, und der Fänger ist erlöst.
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