„In Geldsachen ein hoffnungsloser Fall“
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Angespannt: Becker mit Freundin Lilian und Sohn Elias am Mittwoch Bild: EPA
Boris Beckers Schicksal im Prozess wegen Insolvenzbetrugs liegt nun in der Hand der Londoner Geschworenen. Sein Verteidiger stellte ihn als naiven Mann dar.
Im Prozess gegen den früheren Tennisstar Boris Becker wegen Insolvenzbetrugs haben Anklage und Verteidigung ihre Schlussplädoyers gehalten. Beckers Schicksal liegt nun in der Hand der zehn Mitglieder der Geschworenenjury, die am Southwark-Krongericht in London am Mittwoch ihre Beratungen begonnen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im Konkursverfahren den Insolvency Service getäuscht zu haben. Das Urteil im Prozess „The Queen v Boris Franz Becker“ wird wohl noch diese Woche bekannt gegeben.
Es ist ein denkwürdiger Fall des einstigen Tennis-Wunderknaben, der 1985 mit nur 17 Jahren die Weltbühne betrat. Seine steile Karriere begann mit dem Triumph auf dem Centre Court in Wimbledon und liegt nun in Scherben zwölf Kilometer weiter nordöstlich im fensterlosen Saal 3 des Crown Court südlich der Themse. Becker weist alle 24 Anklagepunkte zurück. Doch der zweieinhalbwöchige Prozess hat ihn in die Defensive gebracht. Nach Ansicht der resoluten Staatsanwältin Rebecca Chalkley dürfte das Urteil der Jury nur „in jedem Anklagepunkt schuldig“ lauten. Sie trug vor, dass der Vierundfünfzigjährige bei seinem Insolvenzverfahren 2017 den Behörden Millionenwerte verheimlicht habe: Immobilien, Konten, wertvolle Trophäen.
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