Auf dem Fahrrad durch die Pandemie
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Pop-up-Radweg: Ein Arbeiter markiert einen temporären Radverkehrsstreifen auf dem Kottbusser Damm. Bild: dpa
Plötzlich gibt es auf den leeren Straßen Platz für Radfahrer. Beschleunigt Corona die Verkehrswende?
Radfahrer kommen derzeit in Berlin zu einem besonderen Genuss. Zumindest im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Dort hat sich die Zahl der Radwege beinahe über Nacht vermehrt. Zehn neue Strecken sind entstanden. Was sonst durch bürokratische Planungen zwei, vier oder auch mal zehn Jahre dauert, war nun in wenigen Tagen möglich. Ein Radausflug auf dem Kottbusser Damm zeigt, was entstanden ist: Wo Parkplätze waren, ist mit einem gelben Strich ein Radweg markiert. Er wird mit rotweißen Warnbaken vom Rest der Fahrbahn abgetrennt. So ist die bisherige Schreckensstrecke vom Hermannplatz zum Kottbusser Tor, an der auch mal ein Zwölfeinhalbtonner am Radfahrer vorbeischrammte, zum sicheren Radweg geworden.
Ist die Corona-Krise eine Chance für die Verkehrswende? Einerseits sieht es danach aus: Um bis zu 40 Prozent ist die Verkehrsbelastung in deutschen Städten gesunken, viele Menschen entdecken das Radfahren als Verkehrsmittel der Wahl, um in Bewegung zu bleiben und öffentliche Verkehrsmittel zu meiden. Andererseits sieht der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) in diesen Tagen, an denen viele Menschen sich wegen der Ansteckungsgefahr nicht mehr in Busse und Bahnen trauen, eine Renaissance des Autos gekommen. Der Einzelticketverkauf im öffentlichen Nahverkehr ist mancherorts um bis zu 90 Prozent eingebrochen.
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