Lufthansa : Probleme mit der Kabinenluft
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Mehrfach mussten Turbinen beim A380 ausgewechselt werden Bild: dapd
Nach dem Beinah-Absturz eines Germanwings-Airbus hat der Mutterkonzern Lufthansa Probleme mit kontaminierter Kabinenluft in seinem Riesenflieger A380 eingeräumt. Mehrmals musste die Fluggesellschaft Triebwerke auswechseln.
Die Lufthansa hat am Wochenende Probleme mit kontaminierter Kabinenluft in ihren Großraum-Flugzeugen des Typs A380 eingestanden. Die Fluggesellschaft habe bei diesen Flugzeugen mehrfach Triebwerke auswechseln müssen, weil es auf einigen Flügen verstärkt zu Ölgerüchen im Cockpit oder in der Kabine gekommen sei, bestätigte ein Sprecher des Konzerns am Sonntag.
Von der Vorsorgemaßnahme seien die Triebwerke der Trent-900-Baureihe von Rolls-Royce betroffen gewesen. Durch nachträgliche Veränderungen an dem Flugzeugmotor wolle der britische Hersteller künftig ausschließen, dass Öl- oder Kerosindämpfe in die Kabinenluft gelangen können. Die Korrekturen an dem Triebwerk des A380 seien in den vergangenen Monaten im Rahmen der routinemäßigen Inspektionsintervalle vorgenommen worden. Zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen sei es weder bei Passagieren noch bei der Besatzung gekommen, hieß es bei der Lufthansa.
Für Irritationen hatte in jüngster Zeit ein Vorfall bei der Tochtergesellschaft Germanwings gesorgt. Danach waren auf einem Flug mit einem Airbus-Flugzeug des Typs A319 Passagiere und Besatzung nur knapp einer Katastrophe entgangen. Aus einem Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) ging hervor, dass beide Piloten beim Landeanflug auf den Flughafen Köln/Bonn im Cockpit einen ungewöhnlichen Geruch wahrnahmen und danach unter anderem über Schwindel, Übelkeit, Taubheitsgefühle und Konzentrationsschwierigkeiten klagten. Trotz des Einsatzes von Sauerstoffmasken war es den Piloten fast nicht möglich, das Flugzeug sicher zu landen. Germanwings selbst sprach zwar von einem gravierenden Zwischenfall, hob aber hervor, dass der Flug dennoch kontrolliert beendet wurde.