Die Königstochter ist tot
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Im Alter von 54 Jahren gestorben: Lisa Marie Presley Bild: Reuters
Drogen, Kurz-Ehen und drei Musikalben: Elvis’ Tochter Lisa Marie Presley hat sich trotz Superpromi-Existenz in ihrem Leben als wahrhaft eigenständige Person behauptet. Ein Nachruf
Wenn man sich’s aussuchen könnte, würde man wohl lieber ein über- als ein unterprivilegiertes Elternhaus nehmen; zur Belastung kann beides werden. Außer an Königskindern lässt sich an niemandem so eindringlich studieren, was es heißt, mit einem silbernen Löffel zur Welt zu kommen („born with a silver spoon“), wie an Lisa Marie Presley, der einzigen Tochter des King of Rock’n’Roll.
Die Fotos, die gleich nach ihrer Geburt am 1. Februar 1968 in Memphis, Tennessee, um die Welt gingen, zeigten, mit Vater Elvis im dunkelblauem Jackett und hellblauem Rollkragenpulli sowie Mutter Priscilla im geschlossenen pinkfarbenen Kleid, ein so sorgfältig arrangiertes wie wohl damals schon künstlich-trügerisches, auf jeden Fall aber rührendes Kleinfamilienidyll, den vermeintlichen Ausweis einer Normalität, die es aber bei den Presleys so wenig gab wie bei den Kennedys oder den Windsors. Die Hörerschaft, die von Elvis’ Memphis-Comeback Monate später noch nichts wusste, konnte sich immerhin sagen, was nach dem Tod des Königs im August 1977 zur verschwörungstheoretischen Parole wurde: Elvis lebt!
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