Lebenserwartung : Deutsche werden immer älter
- -Aktualisiert am
Bild: dpa
Die Lebenserwartung steigt und steigt. Neugeborene werden laut Statistischem Bundesamt immer älter. Mit Hilfe der neuen Sterbetafel können die statistische Länge des Lebens und die häufigsten Todesursachen ermittelt werden. Hier führen Herz- und Kreislaufkrankheiten sowie Krebs.
Frauen in Deutschland werden knapp fünfeinhalb Jahre älter als Männer. Nach der neuen Sterbetafel 2005/2007 beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Jungen 76,89 Jahre, für Mädchen 82,25 Jahre. Nach der vorherigen Sterbetafel 2004/2006 waren es noch 76,64 und 82,08 Jahre.

Redakteur im Ressort „Deutschland und die Welt“.
Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden weiter mitteilte, wird statistisch gesehen inzwischen jeder zweite Mann 79, jede zweite Frau sogar 85 Jahre alt. Fast 90 Prozent der Männer und fast 95 Prozent der Frauen vollenden zumindest das 60. Lebensjahr. Auch für ältere Menschen ist die Lebenserwartung weiter angestiegen. Ein 60 Jahre alter Mann kann statistisch gesehen damit rechnen, noch weitere 20,7 Jahre zu leben, eine sechzigjährige Frauen noch weiteren 24,6.
Im Westen höher als im Osten
Die amtlichen Sterbetafeln basieren auf den Daten über die Gestorbenen und die Durchschnittsbevölkerung der vergangenen drei Jahre. Es handelt sich also um eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung in diesem Zeitraum. Die fernere Lebenserwartung gibt daher an, wie viele weitere Lebensjahre Menschen eines bestimmten Alters nach den in der aktuellen Berichtsperiode - zum Beispiel 2005/2007 - geltenden Sterblichkeitsverhältnissen im Durchschnitt noch leben könnten.
Innerhalb Deutschlands ist die Lebenserwartung im Westen noch immer etwas höher als im Osten. Sowohl Männer als auch Frauen werden in Baden-Württemberg besonders alt - im Durchschnitt 78,02 und 83,02 Jahre. Besonders niedrig ist die Lebenserwartung bei Männern in Mecklenburg-Vorpommern (74,53 Jahre) und Sachsen-Anhalt (74,55), bei Frauen im Saarland (80,77) und in Sachsen-Anhalt (81,12).
Häufigste Todesursachen
Dem entspricht die Sterblichkeit in Deutschland: Sie ist im langfristigen Vergleich seit 1990 in allen Bundesländern gesunken. Die altersstandardisierte Sterbeziffer ging um 32 Prozent auf 766,7 Gestorbene je 100 000 Einwohner zurück. Dabei wurde in Sachsen-Anhalt 2007 mit 862,7 Gestorbenen je 100 000 Einwohner die höchste, in Baden-Württemberg mit 687,0 die niedrigste Sterblichkeit festgestellt. Die häufigste Todesursache war wie auch schon in den Vorjahren eine Erkrankung des Herz-/Kreislaufsystems. Dadurch wurde bei mehr als 43 Prozent der Verstorbenen (150 472 Männer und 208 211 Frauen) der Tod ausgelöst. Mehr als ein Viertel aller Gestorbenen (113 405 Männer und 98 360 Frauen) erlag im Jahr 2007 einem Krebsleiden, der zweithäufigsten Todesursache.
Rund 3,7 Prozent aller Todesfälle sind auf eine nichtnatürliche Todesursache (Verletzungen und Vergiftungen) zurückzuführen. Hieran starben 30 650 Personen (19 082 Männer und 11 568 Frauen). Von den 9402 Personen, die im Jahr 2007 freiwillig aus dem Leben schieden, waren 75 Prozent Männer und 25 Prozent Frauen. Ihr durchschnittliches Sterbealter betrug bei den Männern 53,5 Jahre, bei den Frauen 59,7 Jahre.