Rheinland-Pfalz : Wohnungseinbrüche steigen um 22 Prozent
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Gestiegene Einbruchgefahr: SPD-Innenminister Roger Lewentz stellt die Kriminalstatistik 2015 in Mainz vor. Bild: dpa
Die meisten Wohnungseinbrüche werden von Banden begangen. Sie sind eine der größten Herausforderungen für die innere Sicherheit, sagt Innenminister Lewentz bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik.
Von 273.491 Straftaten konnte die Polizei in Rheinland-Pfalz im Jahr 2015 gerade einmal 171.531 Fälle aufklären. Etwas mehr als 101.960 Delikte oder 37,3 Prozent blieben im Dunkeln. Was schlecht klingt, ist tatsächlich eine leichte Verbesserung der Aufklärungsquote.
Die stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Punkte auf 62,7 Prozent, wie Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Montag in Mainz bei der Vorstellung der Kriminalstatistik mitteilte. Das sei der höchste Wert in Rheinland-Pfalz seit Einführung der bundeseinheitlichen Statistik vor 45 Jahren.
Gleichzeitig nahm allerdings die Anzahl der Straftaten zu: 2015 registrierte die Polizei im Bundesland 3,4 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. Die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg besonders deutlich um 22,4 Prozent auf 7125. Das entsprach dem bundesweiten Trend. Innenminister Lewentz erklärte die meist bandenmäßig begangenen Wohnungseinbrüche neben der Flüchtlingszuwanderung und dem Terrorismus zu einer der größten Herausforderungen für die innere Sicherheit.
Ausländerdelikte fast vollständig aufgeklärt
Neben Wohnungseinbrüchen stiegen auch Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asylverfahrens- und Freizügigkeitsgesetz als Folge der Migrationsströme um 64,6 Prozent.
Die sogenannte Kriminalitätsbelastung, also die Anzahl der Straftaten insgesamt im Verhältnis zur registrierten Wohnbevölkerung, stieg um 2,9 Prozent auf 6818 erfasste Fälle pro 100.000 Einwohner. Von den 2,9 Prozent oder 195 erfassten Fällen gehören knapp zwei Drittel zu den ausländerrechtlichen Verstößen. Jedoch werden diese Straftaten laut Statistik zu nahezu 100 Prozent aufgeklärt.
Bezogen auf die aufgenommene Anzahl der Asylbewerber in Rheinland-Pfalz sind von diesen 2015 zwischen sechs und acht Prozent straffällig geworden. 2014 lag dieser Wert noch um zwei bis vier Prozentpunkte höher, nämlich bei acht bis zwölf Prozent. Es werden also trotz gestiegener Zuwanderung verhältnismäßig betrachtet weniger Ausländer straffällig.
Erfreulich ist neben der gesunkenen Straffälligkeit von Ausländern auch ein Blick auf die Anzahl der Fälle von Gewaltkriminalität. Diese sanken um 2,5 Prozent auf 8001 Fälle und sind somit auf einem so niedrigen Stand wie seit 2002 nicht mehr.