Polizeigewalt in den USA : Schläge mit Stöcken, Tritte gegen den Kopf
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In New York: Demonstranten versammeln sich am Samstag auf dem Times Square, um auf den gewaltsamen Tod von Tyre Nichols zu reagieren. Bild: dpa
Nachdem ein Video veröffentlicht wurde, das den brutalen Polizeieinsatz gegen Tyre Nichols zeigt, wurde in vielen Städten gegen Polizeigewalt demonstriert. Präsident Joe Biden zeigte sich schockiert über die Aufnahmen.
Nach der Veröffentlichung von Videos, die den brutalen Polizeieinsatz gegen den Schwarzen Tyre Nichols zeigen, ist die Diskussion um Rassismus in den Reihen der Polizei in den USA in vollem Gange.
Auf den Bildern, die von „Körperkameras“ der beteiligten Polizisten und einer Überwachungskamera gemacht wurden, ist zu sehen, wie die Polizisten immer wieder mit Fäusten und einem Schlagstock auf den 29 Jahre alten Nichols einschlagen und ihm gegen den Kopf treten. Nichols ruft mehrfach nach seiner Mutter.
Präsident Joe Biden zeigt sich schockiert
Der Afroamerikaner starb drei Tage nach dem Einsatz an seinen Verletzungen. Die Polizei in Memphis löste am Samstag die Sondereinheit auf, die für Nichols’ gewaltsamen Tod verantwortlich gemacht wird.
Die Polizisten waren bereits am Mittwoch entlassen und wegen Mordes und anderer Straftaten angeklagt worden. Auch Präsident Joe Biden zeigte sich von den Videos schockiert.
In Memphis und anderen Städten kam es nach der Veröffentlichung der Videos zu überwiegend friedlichen Protesten gegen Polizeigewalt. Auch am Samstag gingen Menschen im ganzen Land auf die Straße. In New York protestierten hunderte Menschen.
Die Anwälte von Nichols’ Familie bezeichneten das Vorgehen der Polizei als „rassistisch“. Dass die beteiligten Polizisten selbst schwarz waren, tue dem keinen Abbruch, sagte ein Vorstandsmitglied der Bürgerrechtsbewegung Black Lives Matter. Jeder, der in einem System arbeite, das anti-schwarz sei und staatlich sanktionierte Gewalt anwende, mache sich der Aufrechterhaltung weißer Vorherrschaft mitschuldig.