Studie von Medizinern : 8300 Kinder werden in Amerika im Jahr angeschossen
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Amerikanische Handfeuerwaffen auf einer Jagd- und Sportwaffenmesse Bild: dpa
Massenschießereien an Schulen ziehen in Amerika immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich. Sie sagen aber laut einer Studie wenig über die alltäglichen, weit häufigeren Verletzungen durch Waffen aus.
In den Vereinigten Staaten werden jedes Jahr durchschnittlich 8300 Kinder wegen Schussverletzungen im Krankenhaus behandelt. Wie Mediziner der Johns Hopkins University in Baltimore (Maryland) herausfanden, wird fast jedes zweite der minderjährigen Opfer absichtlich angeschossen. Etwa sechs von 100 Kindern erliegen im Krankenhaus ihren Verletzungen.
„Massenschießereien an Schulen ziehen immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich. Sie sagen aber wenig über die alltäglichen, weit häufigeren Verletzungen durch Waffen aus“, sagte der Arzt Faiz Gani, der die Studie jetzt im Fachblatt JAMA Pediatrics veröffentlichte. Wie der Mediziner und seine Kollegen in ihrer Untersuchung errechneten, kostet die Behandlung der angeschossenen Kinder jedes Jahr mehr als 270 Millionen Dollar.
Das American College of Physicians forderte derweil, Waffengewalt als Bedrohung der öffentlichen Gesundheit einzustufen, um striktere Regelungen durchsetzen zu können. Unter anderem forderte die Organisation, psychisch Gestörten und Straftätern Kauf und Besitz von Waffen zu verbieten.
Zudem sollten die einzelnen Bundesstaaten allen Zivilisten die Nutzung automatischer und halbautomatischer Waffen untersagen. In den vergangenen Jahren hatten Schützen wie Nikolas Cruz, der an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland bei Miami im Februar 17 frühere Mitschüler und Lehrer tötete, immer wieder halbautomatische Gewehre des Typs AR-15 benutzt.