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Sorgerechtsstreit um Eitan : Internationaler Haftbefehl gegen Großvater erlassen

Shmuel P., wie er am 23.09.2021 den Gerichtshof in Tel Aviv verlässt. Bild: AFP

Der Großvater soll Eitan mithilfe eines Komplizen nach Israel gebracht haben – nun hat die Staatsanwalt internationalen Haftbefehl erlassen. Der sechs Jahre alte Junge hatte als einziger das Seilbahnunglück am Lago Maggiore überlebt.

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          Im Sorgerechtsstreit um den sechs Jahre alten Eitan, der als einziger das Seilbahnunglück vom Pfingstsonntag am Lago Maggiore überlebte, hat die Staatsanwaltschaft in Pavia internationalen Haftbefehl gegen dessen Großvater Shmuel P. sowie gegen eine Komplizen erlassen. Zudem wurde von Israel beziehungsweise von Zypern die Auslieferungen der beiden Männer beantragt. Die Ermittler werfen den beiden Männern vor, die Verbringung des Jungen nach Israel gegen richterliche Anordnung „strategisch geplant“ zu haben.

          Matthias Rüb
          Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

          Ein italienischer Familienrichter hatte entschieden, dass der Waisenjunge bei seiner Tante väterlicherseits nahe Pavia bleiben soll. Eitan hatte bei dem Unglück vom 23. Mai neben seinen Eltern auch seine Urgroßeltern und seinen jüngeren Bruder verloren.

          Über die Schweiz nach Israel

          Bei dem Komplizen des Großvaters soll es sich nach italienischen Medienberichten um einen Mitarbeiter des amerikanischen Sicherheitsunternehmens Blackwater handeln. Der 50 Jahre alte Mann hatte Eitan und dessen Großvater im September mit dem Auto von Italien nach Lugano in der Schweiz gebracht, von wo die beiden dann mit einem gecharterten Kleinflugzeug nach Tel Aviv reisten. Der Flug hat nach Medienberichten umgerechnet 42.000 Euro gekostet.

          Ein Gericht in Tel Aviv hat auf Antrag der Tante Eitans die Rückkehr des Jungen nach Pavia verfügt. Eitans Großvater sowie weitere Familienmitglieder mütterlicherseits haben gegen den Richterspruch Berufung eingelegt.

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