SEK-Einsatz im Gallus : Ein schlechter Notruf-Scherz zweier Betrunkener
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Vorbereitung auf den Zugriff: Die Einsatzkräfte im Gallus. Bild: Frank Röth
Im Frankfurter Gallus ist die Polizei mit einem Großaufgebot angerückt, Spezialeinsatzkommando-Kräfte inklusive. Die vermeintliche Bedrohung durch einen bewaffneten Mann stellt sich als Missbrauch der Notrufnummer heraus. Eine Gefahr bestand nie.
Die Räumung mehrerer Straßen im Frankfurter Stadtteil Gallus am frühen Dienstagnachmittag geht offenbar auf einen missbräuchlichen Notruf zurück. Die zahlreichen herbeigerufenen Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos sowie Beamte der Polizei hatten zwei Männer dingfest gemacht, von deren Handy aus der Notruf getätigt worden sein soll. Dem Augenschein nach waren die 38 und 55 Jahre alten Männer alkoholisiert. Welcher der beiden Verdächtigen den Notruf getätigt hatte, ist noch unklar. Die Tür zur Wohnung, in der sich die beiden Männer befunden hatten, musste gewaltsam geöffnet werden.

Redakteurin in der Rhein-Main-Zeitung.
Ein solcher Missbrauch einer Notrufnummer ist eine Straftat, die nun mindestens mit einer Strafanzeige verfolgt werden wird. „Man kann dem Verursacher eine Kostenrechnung für den Einsatz schreiben. Das würde teuer werden“, sagte Polizeisprecher Thomas Hollerbach, nachdem die Lage aufgeklärt worden war. Eine Gefahr habe demnach nie bestanden.
Großaufgebot der Polizei
Um 11:55 Uhr war der Notruf bei der Feuerwehr eingegangen, die Polizei sprach umgehend von einer „akuten Bedrohung“ und räumte mehrere Straßen im Gallus. Zu diesem Zeitpunkt ging die Polizei entsprechend der Nachricht des Notrufs davon aus, dass sich ein mutmaßlich bewaffneter Mann in einem Gebäude verschanzt haben soll, in dem sich weitere Personen befunden haben. Der Anrufer äußerte die Drohung, er werde sich und andere verletzen. Die Polizei riegelte das Viertel mit einem Großaufgebot an Beamten daraufhin ab.
Während Anwohner, die sich zuvor noch auf der Straße aufgehalten haben, in ihre Wohnungen gelassen wurden, mussten Passanten das Viertel um die Kölner Straße verlassen. Mehrere Polizeikräfte sondierten unterdessen die Lage.