„Putin setzt das organisierte Verbrechen als Instrument ein“
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Bei der gut besuchten Beerdigung von Vyacheslav Ivankov, einem der großen Mafia-Bosse Russlands, dürften auch viele Kriminelle unter den Gästen gewesen sein. Galeotti schätzt die Mitglieder der russischen Mafia in seinen Gesprächen als relativ sorglos ein: „ Sie hatten keine Angst.“ Bild: Picture-Alliance
Der britische Historiker Mark Galeotti über die Wurzeln krimineller Strukturen in Russland, über Diebe im Zarenreich, Kollaborateure aus dem GULag und Profiteure der Krim-Krise.
Herr Galeotti, Sie beschäftigen sich seit 30 Jahren mit dem organisierten Verbrechen in Russland. Wie kommt man als Historiker zu so einem Spezialgebiet?

Redakteur im Ressort „Deutschland und die Welt“.
Ich habe meine Doktorarbeit über die Auswirkungen des Afghanistan-Kriegs auf die sowjetische Gesellschaft geschrieben. Dafür habe ich in den späten achtziger Jahren auch mit Veteranen gearbeitet. Ich habe sie getroffen, kurz nachdem sie aus dem Krieg gekommen waren, und dann noch einmal ein Jahr später, um zu sehen, wie sie sich wieder eingelebt hatten. Vielen war das gelungen, aber manche rutschten in die aufkommende kriminelle Unterwelt ab. Eine Unterwelt, von der wir im Rückblick wissen, dass sie immer da war. Damals aber dachten wir: In einem Polizeistaat kann es keine organisierte Kriminalität geben.
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