„Voll der krasse Diamant!“
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Zwei Angeklagte sitzen neben ihren Anwälten im Gerichtssaal des Oberlandesgerichts Dresden Bild: dpa
Nach einem Jahr Prozess gestehen drei Mitglieder des Remmo-Clans, Juwelen im Wert von 114 Millionen Euro gestohlen zu haben. Sie hoffen auf Strafrabatt. Doch wichtige Fragen bleiben ungeklärt: Wer waren die Mittäter? Wo ist der Rest des Schmuckes?
Die Sache ist natürlich abgesprochen, das ist allen Prozessbeteiligten am Dienstag klar. Gleich zu Beginn der Verhandlung hatte Abdul-Majed Remmo, der Jüngste der Angeklagten, den Verständigungsvorschlag des Gerichts abgelehnt, der Strafrabatt im Gegenzug für die Rückgabe eines Teils der Beute und umfassende Geständnisse vorsieht. Vier Angeklagte haben dem Vorschlag zugestimmt. Der Erste, der an diesem Tag redet, ist Rabieh Remmo, der Älteste der sechs Angeklagten. Er hatte bereits zu Beginn des Prozesses als Einziger erklärt, an den Vorbereitungen beteiligt gewesen, aber vor dem Einbruch ausgestiegen zu sein. Das war insofern erstaunlich, weil damit klar war, dass der Remmo-Clan, dem alle Angeklagten angehören, etwas mit dem millionenschweren Diebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden zu tun haben musste.
Am Dienstag beginnt Rabieh Remmo mit den Worten „Hohes Gericht“. Er liest selbst seine Erklärung vor, in der nun doch alles ganz anders gewesen sein soll. „Mein Tatbeitrag war deutlich größer“, sagt er. „Ich war in der Tatnacht nicht nur in Dresden, sondern auch selbst in den Räumen des Grünen Gewölbes.“ Das klingt nach einem Donnerschlag, denn bisher war es nicht gelungen, aufzuklären, welche zwei Täter in der Schatzkammer waren und die 21 Schmuckstücke im Wert von 114 Millionen Euro gestohlen haben.
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