Hunderte Schüle entführt : Nigerias Verteidigungsminister kündigt Rettungsaktion an
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Der Ortseingang von Kankara, wo die Schüler entführt wurden. Bild: Reuters
In der Region Katsina haben bewaffnete Männer zahlreiche Schüler eines Internats verschleppt. Die Vereinten Nationen verurteilen den Angriff. Der Verteidigungsminister spricht von Terroristen.
Nach einem Angriff bewaffneter Männer auf eine Schule in Nigeria werden hunderte Schüler vermisst. Bei dem Überfall am Freitag auf die staatliche Oberschule in Kankara in der nördlichen Region Katsina schossen die Angreifer mit Maschinenpistolen um sich, wie Polizeisprecher Gambo Isah am Samstag sagte.
Über die genaue Zahl der Kinder und Jugendlichen kursieren unterschiedliche Angaben. Die Deutsche Presse-Agentur berichtete, dass sich geschätzt 600 Kinder und Jugendlichen auf dem Gelände des Internats befanden und 200 von ihnen entkommen konnten entkommen – inmitten von Schusswechseln mit der Polizei. Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass zahlreiche andere Kinder verschleppt wurden. Die nigerianische Zeitung „Daily Trust“ berichtete am Montag unter Berufung auf Schulbücher der Oberschule, dass 668 Schüler noch vermisst würden. Zusammengerechnet hätten sich im Junior- und im Sekundärbereich 1074 Schüler befunden. Der Gouverneur der Region, Aminu Bello Masari, bezifferte die Zahl der Vermissten wiederum anders – mit 333 Schülern.
Polizei, Armee und die Luftwaffe starteten eine großangelegte Suchaktion. Ersten Ermittlungen zufolge könnte es sich um Kriminelle handeln, die Menschen entführen, um Lösegeld zu erpressen. Ähnliche Überfälle hat in der Vergangenheit aber auch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram verübt.
Nigerias Verteidigungsminister, Bashir Salihi Magashi, bezeichnete am Sonntag in Kankara die Angreifer als Terroristen und kündigte eine Rettungsaktion an. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen verurteilte den Angriff und forderte die unverzügliche Freilassung der Verschleppten.