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Nach Anschlag in Christchurch : Neuseeland kauft halbautomatische Waffen zurück

  • Aktualisiert am

Schon unmittelbar nachdem Anschlag hatten einige Bürger ihre Waffen freiwillig an Polizeistationen zurückgeben. Bild: dpa

Die Regierung sieht für den Rückkauf der künftig verbotenen Halbautomatik-Waffen 208 Millionen neuseeländische Dollar vor. Für Besitzer illegal erworbener Waffen soll es eine Amnestie geben.

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          Neuseeland hat nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf zwei Moscheen mit 51 Todesopfern mit dem Rückkauf von sogenannten halbautomatischen Waffen begonnen. Der Pazifikstaat stellt dafür 208 Millionen neuseeländische Dollar (etwa 121 Millionen Euro) zur Verfügung, wie Regierung und Polizei am Donnerstag mitteilten. 

          Das Geld ist für die Besitzer von legal erworbenen Waffen vorgesehen. Sie sollen zwischen 25 und 95 Prozent des Kaufpreises zurückerhalten. Für die Rückgabe ist bis zum 20. Dezember Zeit. Für Besitzer illegaler Waffen soll es eine Amnestie geben, wenn sie zur Polizei kommen.

          Laut Polizeiminister Stuart Nash sind landesweit 14.300 von der Neuregelung betroffenen Halbautomatik-Waffen registriert. Neuseeland hatte nach dem Anschlag auf zwei Moscheen ein Verbot von militärischen Halbautomatik-Gewehren beschlossen. Der Angreifer von Christchurch hatte unter anderem zwei solcher Gewehre verwendet, mit denen in schneller Folge Kugeln von großem Kaliber abgefeuert werden können. Kurz nach dem Anschlag war zunächst ihr Verkauf verboten worden. In Deutschland sind halbautomatische Waffen für Jagd und Sport erlaubt.

          Als mutmaßlicher Attentäter sitzt ein 28 Jahre alter Rassist und Rechtsextremist aus Australien in Untersuchungshaft. Dem ehemaligen Fitness-Trainer droht eine lebenslange Haftstrafe. Der Mann hatte seit 2017 einen neuseeländischen Waffenschein. Zumindest einen Teil der Waffen kaufte er legal übers Internet. Der Prozess soll im Mai 2020 beginnen.

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