Messerangriff in Brokstedt : Noch drei Verletzte befinden sich in einer Klinik
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Kerzen und Blumen stehen und liegen im Bahnhof Brokstedt in einem Wartehäuschen. Bild: dpa
Zwei Personen, die bei der Messerattacke in einem Regionalzug verletzt worden sind, haben das Krankenhaus bereits verlassen. Drei Personen werden noch behandelt. Laut Polizei sind sie bei Bewusstsein.
Nach dem tödlichen Messerangriff in einem Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt sind am Montag drei Verletzte noch in Krankenhäusern behandelt worden. Der Zustand eines 62-Jährigen und einer 54-Jährigen aus Schleswig-Holstein sowie einer 27-Jährigen aus Hamburg sei derzeit stabil, berichtete die Polizei am Montag. Die drei Verletzten seien bei Bewusstsein. Zwei weitere, 22 Jahre alte Verletzte aus Schleswig-Holstein haben das Krankenhaus bereits verlassen.
Die Ermittler erfassen und befragen nach Polizeiangaben weiter Beteiligte und Zeugen der tödlichen Messerattacke. Mittlerweile seien nahezu 120 Menschen erfasst. Diese Zahl könne sich nach Abschluss der Befragungen noch ändern.
Am 25. Januar waren zwei Menschen in der Regionalbahn von Kiel nach Hamburg getötet worden, eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger. Fünf Menschen wurden verletzt. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und versuchten Totschlags in vier Fällen erlassen.
Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen seit 2014 in Deutschland lebenden staatenlosen Palästinenser, der wiederholt straffällig wurde. Er lebte zunächst in Nordrhein-Westfalen, später in Schleswig-Holstein und Hamburg. In der Woche vor der Tat wurde er in Hamburg aus einer etwa einjährigen Untersuchungshaft entlassen. Hintergrund war eine noch nicht rechtskräftige Verurteilung wegen einer gefährlichen Körperverletzung.
Die Motive des Verdächtigen sind nach Angaben der Ermittler bislang völlig offen. Hinweise auf einen etwaigen terroristischen Hintergrund gibt es demnach nicht, ebenso fehlen Hinweise auf eine möglicherweise geplante Tat.