Organisierte Kriminalität in der Falle
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Durch Anom entdeckt: Cannabis-Plantage in Hessen Bild: LKA Hessen
Mit dem Kryptodienst Anom stellte das FBI eine Falle, durch die weltweit Hunderte Drogenhändler festgenommen werden konnten. Aber sind die so erhobenen Beweise vor deutschen Gerichten verwertbar?
Am Ende war es für die Ermittler recht einfach, den Weg zu der versteckten Cannabisplantage zu finden. Über Wochen hatten sie die Kommunikation der Betreiber ausgewertet, Text- und Sprachnachrichten, Fotos von Setzlingen und Stromgeneratoren, dazu Geodaten der genutzten Handys. Sie führten die Ermittler nach Frankfurt-Sachsenhausen, in eine Sackgasse zwischen Schrebergärten und alten Industriebaracken, zu einer Autowerkstatt, das Grundstück zugewuchert, die Fenster dicht.
Am 7. Juni 2021 stürmten Polizisten das Haus. Sie überraschten einen jungen Mann, der es sich in einem der Wohnräume über der Garage eingerichtet hatte. Unter seiner Matratze fanden sie eine Pistole, Mauser 90 DA, dazu 42 Schuss Munition. Die anderen Räume im ersten Stock waren umgebaut: der Strom vor dem Zähler angezapft, neue Leitungen verlegt, daran mehr als 200 Tageslichtlampen, eine automatische Bewässerungsanlage, Ventilatoren, Heizlüfter, und Aktivkohlefilter, die alle Gerüche aus der Abluft filterten. Dazu 1818 Cannabis-Pflanzen.
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