
Kriminalität : Schon wieder mehr Wohnungseinbrüche
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Mehr als 400 Wohnungseinbrüche ereignen sich in Deutschland Tag für Tag Bild: dpa
Einbruchssichere Türen kann man wohl bald von der Steuer absetzen - eine Reaktion der Politik auf die steigende Zahl von Einbrüchen. Doch nicht in allen Bundesländern wächst das Problem.
In Deutschland hat die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häuser im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf vorläufige Angaben der Landeskriminalämter.
Demnach registrierten die Bundesländer 2014 einen durchschnittlichen Anstieg der von der Polizei erfassten Fälle um rund zwei Prozent. Endgültige Zahlen wird Innenminister Thomas de Maizière (CDU) Anfang Mai in Berlin vorlegen.
Im Jahr 2013 waren deutschlandweit rund 149.500 Einbrüche erfasst worden. Das war ein Plus von 3,7 Prozent und ein Höchststand der vergangenen Jahre gewesen.
Deutlich mehr Fälle in Bayern
Bayern verzeichnete laut der „WamS“ 2014 die größte Zunahme bei den Wohnungseinbrüchen. Dort gab es dem Bericht zufolge 28,6 Prozent mehr Einbrüche. Weniger Einbrüche gab es demnach im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo die Zahl erstmals seit 2007 sank und um 3,9 Prozent abnahm. Auch in Niedersachsen und Thüringen ging die Zahl der Einbrüche zurück.
Wegen der insgesamt steigenden Zahlen hatte Bundesinnenminister de Maizière am Samstag Steueranreize vorgeschlagen, um den Einbruchsschutz an Fenstern und Türen zu verbessern. Der SPD-Innenpolitiker Burkhard Lischka zeigte sich offen für den Vorschlag. Die steigende Zahl der Einbrüche sei ein „gravierendes Problem“ und verunsichere viele Bürger, sagte der innenpolitische Sprecher des SPD-Bundestagsfraktion der „Welt am Sonntag“. „Insofern sind wir für Vorschläge zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität offen“. Lischka zeigte sich zuversichtlich, zusammen mit der Union zeitnah Maßnahmen beschließen zu können.