https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/islamismus-frau-von-terrorzellen-chef-als-salafistin-aktiv-15361006.html

Islamismus : Frau von Terrorzellen-Chef als Salafistin aktiv

  • Aktualisiert am

Weibliche Gefahr: Salafistische Frauen bilden inzwischen wichtige Netzwerke. Bild: dpa

Vor zehn Jahren plante die Sauerland-Gruppe Terroranschläge auf Diskotheken und Flughäfen. Heute agitiert die Frau deren Ex-Chefs im salafistischen Schwesternnetzwerk.

          1 Min.

          Die Frau des Chefs der 2007 aufgeflogenen islamistischen Sauerland-Terrorgruppe soll im salafistischen Frauen-Netzwerk in Nordrhein-Westfalen agieren. Das berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die vier Islamisten der sogenannten Sauerland-Gruppe wollten vor zehn Jahren Autobombenanschläge auf Diskotheken, Flughäfen und amerikanische Einrichtungen in der Bundesrepublik verüben.

          Die Salafistin Filiz G. agitiere massiv für die extremistische Islam-Bewegung an Rhein und Ruhr, heißt es in dem Bericht. Das Berliner Kammergericht hatte die damals 29 Jahre alte Frau im März 2011 wegen der Unterstützung ausländischer Terrororganisationen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Sie kam vor Gericht, weil sie Spenden für Terrororganisationen gesammelt und mit Propagandatexten im Internet Mitglieder geworben hatte. Gut ein Jahr später wurde sie aus der Haft entlassen.

          Unglaubwürdiges Reue-Bekenntnis

          Seinerzeit habe sich die Angeklagte im Prozess von ihren Taten distanziert, hieß es. „Es kommt mir vor, als sei es eine andere Person gewesen, die die Texte geschrieben hat“, hatte die nicht vorbestrafte Muslimin erklärt. Sie verabscheue Krieg und Gewalt. Sie habe nicht gemerkt, dass sie sich habe radikalisieren lassen. Inzwischen aber sehen die hiesigen Verfassungsschützer das Reue-Bekenntnis in einem anderen Licht.

          Der Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen hat ein Netzwerk Dutzender islamistischer Frauen im Visier. Sie füllen Lücken in der salafistischen Szene, weil viele männliche Führungspersonen im Zuge einer konsequenten strafrechtlichen Verfolgung in Haft sitzen, wie Behördenleiter Burkhard Freier der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte.

          Aus dem Archiv : März 2010: Haftstrafen für Sauerland-Gruppe

          Topmeldungen

          Ein brandgefährliches Milieu: Polizeieinsatz in Reutlingen, wo bei einer Razzia gegen „Reichsbürger“ ein Polizist verletzt wurde

          Razzia gegen „Reichsbürger“ : Ein brandgefährliches Milieu

          Der „Reichsbürger“, der am Morgen einen Polizist angeschossen hat, befindet sich in Untersuchungshaft. Bundesinnenministerin Faeser und der baden-württembergische Innenminister Strobl warnen vor der Gefahr durch die Szene.
          Wird es wieder ein Hohenzollernmuseum geben, wie es von 1877 an im Schloss Monbijou bestand? Bei einer gütlichen Einigung über die verbleibenden Forderungen der Familie wäre dort vielleicht auch Platz für eine Wachsfigur des heutigen Chefs des Hauses.

          Preußenstreit : Die Erledigung kann ein Nachspiel haben

          Das Verwaltungsgericht Potsdam muss in dem Verfahren, das Georg Friedrich Prinz von Preußen gegen das Land Brandenburg nicht weiterverfolgt, Prozesskosten zuweisen. Der Kostenbeschluss wird interessant. Ein Gastbeitrag.
          Jerome Powell, Präsident der Federal Reserve

          US-Notenbank : Fed erhöht Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

          Die US-Notenbank Fed lässt sich trotz des jüngsten Bankenbebens nicht vom Zinserhöhungskurs abbringen. Sie erhöhte den Schlüsselsatz am Mittwoch auf die neue Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.