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Angst vor Cyber-Angriffen : ICANN warnt vor „anhaltendem und erheblichem Risiko“

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Die Internet-Adressverwaltung ICANN warnt vor groß angelegten Cyber-Angriffen auf die Netz-Infrastruktur durch manipulierte Adressen von Webseiten. Bild: dpa

Die Internet-Adressverwaltung ICANN warnt, dass bislang unbekannte Hacker in großem Umfang Adressen von Webseiten geändert hätten, um an Daten zu gelangen. Betroffen seien Regierungen, Geheimdienste und Unternehmen in Europa und im Nahen Osten.

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          Die Internet-Adressverwaltung ICANN hat vor einem groß angelegten Angriff auf eine Schlüsselstelle des weltweiten Netzes gewarnt. Es bestehe ein „anhaltendes und erhebliches Risiko“ für wichtige Bestandteile der mit Webseiten zusammenhängenden Infrastruktur, teilte die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) nach einer Dringlichkeitssitzung am Freitag mit.

          Konkret hätten bislang unbekannte Angreifer die Adressen von Webseiten verändert, unter anderem um so an persönliche Daten von Nutzern zu gelangen, erklärte ICANN. Die Attacken könnten zwar bis ins Jahr 2017 zurückreichen, hätten bei Spezialisten für Internetsicherheit in den vergangenen Wochen aber zu erheblicher Besorgnis geführt. Daraufhin wurde die Dringlichkeitssitzung einberufen.

          Die amerikanischen Behörden hatten bereits im vergangenen Monat vor Angriffen auf das System der Adressen von Webseiten gewarnt. „Dies ist in etwa vergleichbar mit jemanden, der das Postbüro über ihre Adresse belügt, Ihre Briefe überprüft und sie dann selbst in ihren Briefkasten wirft“, erklärte das Ministerium für Innere Sicherheit. „Viele schädliche Dinge könnte Ihnen angetan werden (oder den Absendern), abhängig vom Inhalt der Post.“

          Nach Angaben von ICANN-Experten zielten die Angriffe sowohl auf Regierungen als auch auf Geheimdienste, die Polizei oder Unternehmen. Betroffen seien sowohl Europa als auch der Nahe Osten. Nach Angaben des Spezialist für Cyber-Spionage Ben Read führen die Spuren des Angriffs in den Iran.

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