Bastelanleitung fürs Morden
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Ohne Seriennnummer: Die Bauteile für eine Geisterwaffe wie diese im Stil einer Glock – sichergestellt in San Francisco – kann man online kaufen. Bild: Kelsey McClellan/NYT/Laif
Sie haben keine Seriennummer und können nicht zurückverfolgt werden: In Los Angeles stammt fast jede zweite beschlagnahmte Waffe aus Eigenproduktion. Die Bausätze sollen die strengen Waffengesetze in Kalifornien unterlaufen.
Auch inmitten von halbautomatischen Gewehren, schusssicheren Westen und Munitionskisten kann Wehmut aufkommen. „Wir müssen hier nach fast 30 Jahren einpacken“, sagte Steve Friesen, Veranstalter der in den Vereinigten Staaten beliebten Waffenschauen, bei der letzten ihrer Art in Victorville (Kalifornien). Die „Gun Show“ in der Mojave-Wüste, etwa 130 Kilometer entfernt von Los Angeles, hatte im Frühjahr und im Herbst regelmäßig Tausende Waffenliebhaber angezogen. An Campingtischen in den schlichten Hallen des Messegeländes des Bezirks San Bernardino ließen sie sich Gewehre, Pistolen oder Revolver zeigen und deckten sich mit Munition ein.
„Die meisten unserer Kunden kommen hier aus der Gegend. Sie sind Jäger oder Hobbyschützen auf der Suche nach günstigen Preisen und großer Auswahl. Bei uns finden sie beides“, meinte Friesen. Das Ende der „Gun Show“ verdanke er der Senate Bill 915. Und den Gesetzgebern seines Heimatstaates Kalifornien, die das im zweiten Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung garantierte Recht, Waffen zu besitzen und zu tragen, zunehmend aushöhlten. „Sie erlassen immer neue Regelungen, um die Waffengesetze noch weiter zu verschärfen. Damit treffen sie aber die Falschen.“
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