Missbrauchsskandal von Lügde : Opferanwalt erwägt Schadenersatzklage gegen die Behörden
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Der Missbrauchsskandal Lügde stellt die Arbeit der Behörden in Frage. Bild: dpa
Im Fall Lügde rückt auch die Arbeit der ermittelnden Behörden immer weiter in den Fokus der Aufmerksamkeit. Nun erwägt ein Opferanwalt eine Schadensersatzklage gegen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Wegen möglicher Behördenfelder im mutmaßlichen Missbrauchsskandals von Lügde erwägt der Anwalt eines Opfers eine Schadenersatzklage gegen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Es gehe um einen Fall von möglicher Amtshaftung, sagte der Jurist Roman von Alvensleben dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag. Er vertritt dem Bericht zufolge ein zehnjähriges Mädchen, das sexuell missbraucht wurde.
Die Missbrauchsserie von Lügde war am 30. Januar bekannt geworden. Auf dem dortigen Campingplatz sollen über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren mindestens 31 Kinder missbraucht worden sein. Die meisten waren zwischen vier und 13 Jahre alt. Insgesamt gibt es sieben Verdächtige.
Darüber hinaus wird in dem Fall auch geprüft, ob es zur Verletzung von Fürsorgepflichten durch Mitarbeiter von Jugendämtern und zu etwaiger Strafvereitlung im Amt durch Polizisten gekommen sein könnte. Eines der mutmaßlichen Opfer war als Pflegekind bei dem Hauptverdächtigen.