Reaktionen auf Illerkirchberg : „Diese grausame Tat muss schnellstens aufgeklärt werden“
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Kerzen und Blumen stehen am Tatort in Illerkirchberg. Bild: dpa
Das fordert der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Manuel Hagel nach dem Angriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg. Auch andere Politiker drücken ihre Anteilnahme aus und mahnen zur Sachlichkeit.
Nach dem Angriff auf zwei Schülerinnen im baden-württembergischen Illerkirchberg, an dessen Folgen eines der Mädchen gestorben ist, hat der baden-württembergische Innenminister und Vizeregierungschef Thomas Strobl (CDU) angekündigt, die Tat restlos aufzuklären. „Diese Tat rührt uns zutiefst, wenn das Leben eines unschuldigen Kindes so brutal ausgelöscht wird“, teilte er mit. „In Gedanken sind wir in diesen schweren Stunden bei den Eltern, der Familie, den Hinterbliebenen der Getöteten sowie bei den Mitschülerinnen und Mitschülern und Freunden des jungen Mädchens.“
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wendet sich gegen voreilige Schlussfolgerungen nach der Bluttat von Illerkirchberg bei Ulm. Er könne nur warnen, irgendwelche Zusammenhänge zur Flüchtlingspolitik herzustellen, bevor die Tat wirklich aufgeklärt sei, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. „Wir wissen über die Motive des vermutlichen Täters zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt nichts“, sagte er.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich am Montagabend auf Twitter zu dem Angriff geäußert. „Die furchtbaren Nachrichten aus #Illerkirchberg erschüttern mich. Ich trauere um das getötete Mädchen und hoffe inständig, dass das verletzte Mädchen gesund wird. Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei ihren Familien. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck alle Hintergründe“, schrieb sie.
Der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Manuel Hagel äußerte sich in einem Tweet „fassungslos“ über die Tat. „Meine Gedanken sind bei den Opfern & ihren Angehörigen“, schrieb er. „Diese grausame Tat muss schnellstens aufgeklärt werden!“
„Der Schock über diese brutale Tat sitzt tief“
Gunter Czisch, Oberbürgermeister der nahegelegenen Stadt Ulm, hat sich in der „Südwest Presse“ geäußert: „Diese furchtbare Tat wühlt uns alle auf. Wir sind entsetzt über das Geschehen, das uns vollkommen unfassbar und sinnlos erscheint. Der Schock über diese brutale Tat sitzt tief. In dieser Lage ist es für alle Seiten unmöglich und auch nicht zumutbar, eine sachliche Diskussion zu führen.“
Die Polizei hat in einer Mitteilung appelliert, nach der Tat „keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten“. Den Polizeibeamten sei bewusst, „dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren“.
Das getötete Mädchen habe die deutsche Staatsbürgerschaft besessen und einen türkischen Migrationshintergrund, hieß es aus dem Innenministerium. Der türkische Botschafter forderte eine lückenlose Aufklärung des Angriffs. Die Tat habe die türkische Gemeinschaft stark verunsichert, sagte Ahmet Basar Sen beim Besuch des Tatorts am Dienstag. „Wer ist das? Wer hat das gemacht? Wird es aufgeklärt?“ Diese Fragen müssten nun alle geklärt werden, der Botschafter sicherte seine Unterstützung bei den Ermittlungen zu.
Der Botschafter besuchte am Dienstagmorgen nach eigenen Angaben die Familie des gestorbenen Mädchens. Er habe den Eltern die Anteilnahme der türkischen Gemeinschaft ausgesprochen, sagte Ahmet Basar Sen. Der Angriff sei ein Schock für alle.
Tatverdächtig ist ein 27 Jahre alter Mann aus Eritrea. Er hat am Montag nach bisherigen Erkenntnissen zwei Schülerinnen auf der Straße in Illerkirchberg vermutlich mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige musste noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in eine Klinik gebracht wurde. Dort erlag sie Stunden später ihren Verletzungen.