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Epstein-Vertraute Maxwell : Staatsanwaltschaft sieht „extremes“ Fluchtrisiko

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Ghislaine Maxwell bei einer Veranstaltung in New York im Jahr 2013 Bild: AFP

Am Freitag soll die frühere Freundin des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein vor Gericht erscheinen. Dort entscheidet sich auch, ob die vergangene Woche festgenommene Ghislaine Maxwell auf Kaution auf freien Fuß kommt.

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          Die vergangene Woche festgenommene Ex-Freundin des amerikanischen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, ist in ein New Yorker Gefängnis verlegt worden. Die 58-Jährige wurde von einer Haftanstalt des Bundesstaates New Hampshire in das Bundesgefängnis Metropolitan Detention Center im New Yorker Stadtteil Brooklyn gebracht, wie die Gefängnisbehörden am Montag bestätigten. Die langjährige Epstein-Vertraute soll am Freitag erstmals einem Gericht in der Millionenmetropole vorgeführt werden.

          Maxwell war am vergangenen Donnerstag in Bradford im Ostküstenstaat New Hampshire festgenommen worden. Die Ermittler werfen der Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell vor, für Epstein junge Mädchen rekrutiert zu haben, die dann von dem Investmentbanker sexuell missbraucht wurden. Die Anklage umfasst sechs Punkte, bei einer Verurteilung drohen Maxwell bis zu 35 Jahre Gefängnis.

          Bei dem Gerichtstermin am Freitag will die Bundesanwaltschaft in Manhattan sich gegen eine Haftentlassung Maxwells auf Kaution aussprechen. Die Behörde sieht ein „extremes“ Fluchtrisiko.

          Die in Frankreich geborene, in Großbritannien aufgewachsene und in den Vereinigten Staaten lebende Maxwell habe drei Pässe, schreibt die Staatsanwaltschaft in einem Dokument. Ermittler hätten zudem in den vergangen vier Jahren 15 Bankkonten von ihr mit zwischenzeitlich mehr als 20 Millionen Dollar identifiziert.

          Drei Pässe, viel Geld – und kein Grund zu bleiben

          „Kurz gefasst: Maxwell hat drei Pässe, große Geldsummen, weitreichende internationale Verbindungen und überhaupt keinen Grund, angesichts der Möglichkeit einer langen Gefängnisstrafe in den Vereinigten Staaten zu bleiben“, argumentiert die Staatsanwaltschaft.

          Maxwells Festnahme war eine spektakuläre Entwicklung im Fall Epstein. Der Multimillionär soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der bestens vernetzte Investmentbanker wurde im Juli 2019 festgenommen und im August tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des amerikanischen Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben.

          Der Fall sorgte auch nach Epsteins Tod für viele Schlagzeilen. Im Fokus der Ermittler steht unter anderem der britische Prinz Andrew. Dem mit Maxwell und Epstein befreundeten Prinzen wird vorgeworfen, 2001 Sex mit einer damals 17-Jährigen gehabt zu haben. Der 60-jährige Royal bestreitet die Vorwürfe.

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