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Limburg : Entsetzen über gewaltsamen Tod eines Afrikaners

  • Aktualisiert am

Limburg bei Nacht Bild: O. Rüther

Bislang sieht es so aus, als sei Fremdenfeindlichkeit das Motiv der drei Männer, die in Limburg einen Afrikaner totgeprügelt haben. Für handfeste Ermittlungsergebnisse bittet die Staatsanwaltschaft aber um Geduld.

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          Der gewaltsame Tod eine Afrikaners in Limburg hat Trauer und Entsetzen ausgelöst. „Wir sind tief bestürzt, dass auch in Hessen offenbar immer noch die Herkunft eines Menschen Anlass für Gewalt oder feigen Totschlag sein kann“, sagte der Vorsitzende des Landesausländerbeirats Hessen, Enis Gülegen, am Donnerstag in Wiesbaden.

          Am Mittwoch hatte die Polizei mitgeteilt, dass ein 55 Jahre alter Ruander in der vergangenen Woche in einer Unterkunft der Stadt Limburg totgeprügelt worden war. Drei Tatverdächtige wurden wenig später wegen des Verdachts auf Totschlag verhaftet. Laut Staatsanwaltschaft gibt es Hinweise auf eine fremdenfeindliche Gesinnung der Verdächtigen, die zwischen 22 und 43 Jahre alt sind. Eine Sonderkommission ermittelt.

          Handfeste Ergebnisse frühestens in einer Wochen

          Gülegen lobte Polizei und Staatsanwaltschaft, die mit der Einrichtung einer Sonderkommission richtig gehandelt hätten. „Allerdings erwarten wir jetzt eine schnelle und lückenlose Aufklärung.“ Der Fall zeige abermals, wie dringend es in Hessen einer aktiven politischen Antidiskriminierungs- und Antirassismusstrategie bedürfe: „Wir erwarten, dass das Land jetzt entschieden handelt und dafür auch richtig Geld in die Hand nimmt.“

          Die Limburger Staatsanwaltschaft rechnet indes nicht mit handfesten Ermittlungsergebnissen in den kommenden Tagen. „Die heiße Phase unserer Ermittlungen wird noch ein oder zwei Wochen dauern“, sagte der Sprecher der Behörde. Fest stehe bislang, dass es neben den drei bereits verhafteten Tatverdächtigen keine Anhaltspunkte gebe, dass noch weitere Menschen an der brutalen Attacke beteiligt waren. Nach dem Tod des Mannes waren zunächst sechs Verdächtige festgenommen worden, drei wurden aber nach ihrer Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt.

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