Die Akte Arafat Abou-Chaker
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Arafat Abou-Chaker 2018 vor Gericht in Berlin Bild: Imago
Der Streit zwischen Clanchef Arafat Abou-Chaker und Rapper Bushido ist an Dramatik kaum zu überbieten. Doch Ermittlungsakten zeigen, um was für Banalitäten es auch geht – und was den beiden wirklich gefährlich werden könnte.
Schüsse auf ein Café, angeblich geplante Säureangriffe, Entführungen und Mordanschläge: Wenn über den Konflikt zwischen dem Rapper Bushido und dem Clanchef Arafat Abou-Chaker berichtet wird, hört sich das oft an wie in einem amerikanischen Gangsterfilm. Ermittlungsakten der Berliner Polizei zeigen aber, dass die Fehde 2017 sehr deutsch losging: mit einem Streit unter Nachbarn um einen Gartenzaun. So wurde es der Polizei von Zeugen geschildert; mehr als 200 Seiten aus den Ermittlungsakten gegen Arafat Abou-Chaker liegen dieser Zeitung vor. Darin finden sich Protokolle von abgehörten Telefonaten, abgehörten Gesprächen im Restaurant, von Observationen sowie Zeugenaussagen bekannter Rapper wie Shindy, AK Ausserkontrolle und Ali Bumaye.
Den Streit um den Gartenzaun erwähnen außer Bushido und seiner Frau noch weitere Zeugen, es soll der Anfang vom Ende der langjährigen Geschäftsbeziehung gewesen sein – und damit auch das Ende von Bushidos Herrschaft über die deutsche Rapszene. Zu dem Konflikt kam es demnach auf dem 16000 Quadratmeter großen Villengrundstück in Kleinmachnow östlich von Potsdam, das Bushido und Abou-Chaker 2011 gekauft hatten. Zwei Häuser auf dem Grundstück sollen den Abou-Chakers gehören, eins Bushido, wegen des Konflikts mit Abou-Chaker wohnte er dort aber wohl nur vorübergehend.
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