„Markt übersättigt“ : Colt beendet Produktion von Sportgewehren
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Ein Waffenhändler zeigt ein halbautomatisches AR-15-Gewehr des amerikanischen Herstellers Colt. Bild: dpa
Newtown, Parkland, Dayton: Bei School Shootings in Amerika wurde immer wieder das halbautomatische Gewehr AR-15 eingesetzt. Waffenhersteller Colt will künftig nur noch Militär und Polizei mit dem Gewehr beliefern.
Der amerikanische Waffenbauer Colt stellt nicht länger halbautomatische Gewehre des Typs AR-15 für Privatpersonen her. Wie das Unternehmen mit Sitz in West Hartford (Connecticut) am Donnerstag mitteilte, wird die Waffe künftig nur noch an Militär und Polizei geliefert.
Das halbautomatische Sportgewehr von Herstellern wie Colt war in den vergangenen Jahren wiederholt bei School Shootings zum Einsatz gekommen. Im Dezember 2012 stürmte ein Zwanzigjähriger mit einer AR-15 eine Grundschule in Newtown im Bundesstaat Connecticut und erschoss 20 Kinder und sechs Erwachsene. Im Februar 2018 tötete ein psychisch gestörter früherer Schüler an einer High School in Parkland (Florida) mit einer Waffe des Typs 17 Menschen.
Auch bei dem Anschlag vor einer Bar in Dayton (Ohio), bei dem vor sechs Wochen neun Menschen getötet und fast 30 weitere Personen zum Teil schwer verletzt wurden, griff der Schütze zu einer ebenfalls halbautomatischen Waffe nach Art einer AR-15.
Colt begründete die Entscheidung jetzt mit der Übersättigung des Marktes. Laut National Rifle Association ist die halbautomatische Waffe „das beliebteste Gewehr Amerikas“. Nach Schätzungen haben bis zu zehn Millionen Amerikaner eines der als präzise bekannten Waffen im Schrank.