Mit den Geräten soll es Beamten möglich sein, aggressive Personen unkompliziert und weitgehend gefahrlos in Schach zu halten. Bild: dpa
Bis März 2022 : Auch NRW testet Taser im Polizeieinsatz
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In Nordrhein-Westfalen sollen Taser wechselweise von rund 400 Beamten im Streifendienst getestet werden. Danach soll entschieden werden, ob die Taser für alle Polizeibehörden im Land eingeführt werden.
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen will noch in diesem Monat mit einer Praxiserprobung von Distanzelektroimpulsgeräten (DEIG) beginnen. Nach Angaben des Innenministeriums in Düsseldorf sollen die Taser wechselweise von rund 400 Beamten im Streifendienst getestet werden. Für das Pilotprojekt, das bis März 2022 dauern soll, wurden die Polizeibehörden in Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf und im Rhein-Erft-Kreis ausgewählt.
Danach soll entschieden werden, ob die Taser für alle Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen eingeführt werden. Mit den Geräten soll es Beamten möglich sein, aggressive Personen unkompliziert und weitgehend gefahrlos in Schach zu halten. Beim Einsatz von Tasern werden Metallpfeile an Drähten verschossen, über die der Beschossene mit kurzen Elektroimpulsen vorübergehend außer Gefecht gesetzt wird.
Während das nordrhein-westfälische Innenministerium Taser noch vor wenigen Monaten in einem Bericht an den Landtag skeptisch bewertete, da die Geräte in vielen Situationen nicht einsetzbar seien, sprach sich die Gewerkschaft der Polizei für die Anschaffung aus und verwies auf Rheinland-Pfalz. Das von einer Koalition aus SPD, FDP und Grünen regierte Rheinland-Pfalz hatte die Geräte als erstes Bundesland eingeführt.
Im Erprobungszeitraum von Ende 2018 bis Ende 2019 spielten Taser laut Innenministerium in Mainz 139 Mal eine Rolle, wobei in 76 Prozent der Fälle schon die Androhung des Einsatzes zur Beruhigung der Lage beitrug. Im Abschlussbericht hieß es: „Die präventive Wirkung der DEIG ist herausragend.“