Anklage gegen Prinz Andrew : Machenschaften mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein
- -Aktualisiert am
Gegen Prinz Andrew ist Klage in New York eingereicht worden. (Archivbild) Bild: dpa
Jeffrey Epstein und seine damalige Lebensgefährtin sollen eine Frau zum Geschlechtsverkehr mit Prinz Andrew gezwungen haben. Die Amerikanerin war damals noch nicht volljährig und hat nun Klage in New York eingereicht.
Prinz Andrews Beziehung zu dem New Yorker Finanzmanager und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat nun doch ein juristisches Nachspiel. Die Amerikanerin Virginia Roberts Giuffre reichte am Montag eine Schadenersatzklage gegen den Sohn der britischen Königin Elisabeth II., der die damals Siebzehnjährige 2001 mindestens drei Mal sexuell missbraucht haben soll. In der Klageschrift schilderte Roberts Giuffre eine Begegnung mit Prinz Andrew in London. Epstein und seine frühere Lebensgefährtin Ghislaine Maxwell sollen sie während des Besuchs zu Intimitäten mit dem Royal gezwungen haben.
„Bei dieser Begegnung zwangen Epstein, Maxwell und Prinz Andrew die Klägerin, ein Kind, gegen ihren Willen zu Geschlechtsverkehr mit Prinz Andrew“, ließen Roberts Giuffres Anwälte das Bundesgericht in Manhattan wissen. Bei einem Besuch in New York einige Monate später kam es in Epsteins Townhouse an der Upper East Side angeblich zu weiteren Übergriffen. Anschließend soll der Adelige die Schülerin ein weiteres Mal während eines Aufenthalts auf Epsteins Karibikinsel Little St. James, bei Einheimischen auch bekannt als Pädo-Insel, missbraucht haben. Laut Klageschrift fürchtete Roberts Giuffre damals um ihr Leben.
Keine Klärung in Sicht
Die 38 Jahre alte Amerikanerin, die in Australien lebt, hatte schon kurz nach Epsteins Verhaftung im Sommer 2019 Vorwürfe gegen Prinz Andrew erhoben. Der 61 Jahre alte Adelige gab aber an, Roberts Giuffre nicht zu kennen. Ein Foto, das sie damals bei einer Feier in seinem Arm und mit Maxwell im Hintergrund zeigte, ließ Prinz Andrew wiederholt als Fälschung zurückweisen. Auch die Verhaftung von Epstein und Maxwell brachte keine Klärung.
Epstein wurde im August 2019 erhängt in einer Zelle des Correctional Center in Manhattan gefunden, seine mutmaßliche Kupplerin Ghislaine Maxwell, eine Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell, wartet in einem New Yorker Gefängnis weiterhin auf den Prozess. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, jahrelang für Epstein Missbrauchsopfer rekrutiert und auch an prominente Bekannte wie Prinz Andrew weitergereicht zu haben. Der Sohn der britischen Königin hatte anfangs angekündigt, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in New York gegen Epstein und Maxwell zu unterstützen. Im vergangenen Sommer teilte der damalige Bezirksstaatsanwalt Geoffrey Berman aber mit, dass der Royal „die Tür der Zusammenarbeit geschlossen“ habe.
Wie die Daily Mail am Dienstag meldete, soll sich Prinz Andrew auch vor Roberts Giuffres Zivilklage wenig kooperativ gezeigt haben. Eine Vereinbarung mit den Anwälten der Amerikanerin, um die Verjährungsfrist auszusetzen und Zeit für eine Einigung zu gewinnen, schlug er angeblich aus. „Das könnte ein schlimmes Ende für Andrew nehmen“, sagte ein Vertrauter dem Blatt. Bei einer Klageerwiderung des Adeligen drohten mögliche peinliche Details über seine Verbindung zu Epstein ans Licht zu kommen. Falls Prinz Andrew die Schadenersatzklage aber ignoriere, erwarte ihn unter Umständen eine Verurteilung in Abwesenheit. „Das wäre eine PR-Katastrophe.“