„Leute müssen bestraft werden“
- -Aktualisiert am
In Mannheim: Der mutmaßliche Amoktäter lebte an der Schwetzinger Straße – im ersten Stock des Hauses mit den Balkonen. Bild: Daniel Hinz
Nach dem Amoklauf in Heidelberg rätseln die Ermittler noch über die Motive. Der Täter lebte in einer einfachen Wohnung in Mannheim.
Um 12.32 Uhr meldete sich der Vater des Amoktäters am Montag telefonisch in der Polizeidienststelle Mitte in Heidelberg. Er warnte die Polizisten vor der bevorstehenden Tat seines Sohns. Der 18 Jahre alte Nico G. ist Student der Biowissenschaften, seinem Vater hatte er kurze Zeit zuvor eine Whatsapp-Nachricht geschrieben. Es gebe Leute, die er jetzt „bestrafen“ müsse, er wolle nicht auf einem Friedhof bestattet werden, sondern lieber auf hoher See.
Verhindern konnte die Warnung des Vaters die Gewalttat seines Sohns nicht mehr. Um 12.24 Uhr waren sieben Notrufe aus dem Hörsaal des „Zentrums für biologische Grundlagenforschung“, Raum 316, bei der Polizei eingegangen. Da hatte der Täter schon mit dem Schießen begonnen. Um 12.30 Uhr waren drei Streifenwagen in Neuenheimer Feld, also auf dem Campus-Gelände der Heidelberger Universität, auf dem viele medizinische und naturwissenschaftliche Institute ihren Sitz haben, auch das „Centre for Organismal Studies“, von dem der Hörsaal am Montag genutzt wurde. Die Beamten müssen bei einem Amokeinsatz ihre Schutzkleidung anziehen, das dauerte ein paar Minuten.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo