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Nach Amokfahrt in Wisconsin : Mordanklage gegen Fahrer von Waukesha

  • -Aktualisiert am

Nach der tödlichen Fahrt sperrte die Polizei in Waukesha, Wisconsin das Gelände großräumig ab. Bild: Reuters

Fünf Besucher starben, weitere 48 wurden teils schwer verletzt: Der Fahrer, der seinen Geländewagen in Wisconsin in einen Weihnachtsumzug gesteuert hat, ist wegen Mordes angeklagt worden. Er ist ein verurteilter Gewaltverbrecher.

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          Die Fahrt eines Mannes, der mit seinem Geländewagen in einen Festumzug im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin gerast ist, war nach bisherigen Ermittlungen ein vorsätzlicher Anschlag. Die Justizbehörden erhoben am Montag Anklage wegen Mordes und weiterer Verbrechen gegen den 39 Jahre alten Darrell B.

          Der Gewohnheitsverbrecher und verurteilte Sexualstraftäter hatte am Sonntag fünf Besucher der „Christmas Parade“ in Waukesha bei Milwaukee mit einem Geländewagen überrollt und getötet. Weitere 48 Besucher und Teilnehmer des Fest­zuges, unter ihnen viele Kinder, wurden zum Teil schwer verletzt, als B. mit hoher Geschwindigkeit Straßenbarrieren durchbrach.

          Erste Verurteilung mit 17

          Wie der Polizeichef von Waukesha, Dan Thompson, sagte, soll der Fahrer nach einer häuslichen Auseinandersetzung auf der Flucht gewesen sein. Ein Polizist hatte vergeblich versucht, ihn mit Schüssen zum Anhalten zu bewegen. „Ich sah, wie kleine Mädchen durch die Luft ­flogen. Überall lagen Körper“, sagte die Besucherin Sarah Saldivar dem Sender CBS. Die Todesopfer, unter ihnen Mitglieder einer Seniorentanzgruppe, sind zwischen 52 und 81 Jahre alt. Das jüngste verletzte Kind feierte kurz vor dem Anschlag den dritten Geburtstag.

          Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Milwaukee gab am Montag bekannt, dass B. wenige Tage vor der Tat gegen Kaution aus dem Gefängnis entlassen worden war. Der Neununddreißigjährige kam gegen die ungewöhnlich niedrige Summe von 1000 Dollar frei, obwohl er die Mutter seines Kindes eine Woche zuvor geschlagen und an einer Tankstelle bewusst mit dem Geländewagen angefahren hatte.

          „Die Kautionsempfehlung widerspricht dem Ansatz der Staatsanwaltschaft, Gewaltverbrechen in den Griff zu bekommen. Sie widerspricht auch der Einschätzung des Gefährdungspotentials des Angeklagten“, teilte die Behörde mit und kündigte interne Ermittlungen an. B., der unter dem Namen MathBoi Fly in sozialen Medien als Rapper auftritt, war als Siebzehnjähriger erstmals verurteilt worden. Seitdem stand er wiederholt wegen Körperverletzung, Waffenvergehen und weiterer Straftaten vor Gericht. Laut dem Sheriffbüro des Bezirks Washoe (Nevada) wurde B. 2006 zudem als Sexualstraftäter verurteilt, weil er mit einer Fünfzehnjährigen ein Kind gezeugt ­hatte.

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