Amokfahrt in Trier : Attentäter hatte Munition bei sich
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Große Anteilnahme: Zwei Tage nach der tödlichen Fahrt legen Einwohner in Trier Blumen und Kerzen nahe der Porta Nigra ab. Bild: EPA
Im Landtag berichtet der stellvertretende Polizeipräsident Triers von der Festnahme des mutmaßlichen Täters. Demnach habe er den Einsatzkräften grinsend entgegengesehen. Zudem fand die Polizei in seinem Auto Munition.
Die Polizei hat im Fahrzeug des Attentäters von Trier scharfe Munition, aber keine dazu passende Waffe gefunden. Das sagte der stellvertretende Polizeipräsident Triers, Franz-Dieter Ankner, am Freitag in einer Sondersitzung des Innenausschusses des rheinland-pfälzischen Landtags. Nach der Fahrt habe der mutmaßliche Täter den Geländewagen abgestellt und am Heck des Fahrzeugs eine Zigarette geraucht. „Dort sah er den Einsatzkräften grinsend entgegen“, sagte Ankner. Die Beamten hätten ihn dann überwältigt und festgenommen.
Ankner zufolge ist eine „konkrete Motivlage“ weiterhin nicht zu erkennen. Hinweise auf Mittäter oder Unterstützer gebe es keine. Bei Bernd W. handele es sich um einen „Einzelgänger“. Weder im Bundeszentralregister noch im polizeilichen Informationssystem lägen Daten zu ihm vor. W. wird beschuldigt, in der Innenstadt Triers gezielt Menschen überfahren zu haben. Gegen ihn ist Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts auf Mord in fünf Fällen sowie versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung in 18 weiteren Fällen erlassen worden.
Die Kriminalpolizei in Trier bat am Freitag alle Zeugen und Verletzten, die sich bislang noch nicht bei der Polizei gemeldet haben, dies zu tun. Derzeit lägen den Ermittlern mehr als 200 Hinweise zur „Horrorfahrt durch die Innenstadt“ vor, heißt es in der Pressemitteilung, doch gehe man davon aus, dass es viele weitere Zeugen und möglicherweise auch weitere Verletzte gebe.