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Wirtschaftsstudenten : Coaching für eine Karriere im Spitzenmanagement

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Gilt als herausragende Hochschule für karriereorientierte Wirtschaftsstudenten: Frankfurt School of Finance & Management Bild: Wonge Bergmann

Sie wollen aus Hochschülern Spitzenmanager machen: Das Start-up Pumpkincareers gibt Tipps, wie man im Beruf ganz nach oben kommt.

          2 Min.

          Mit seinem Unternehmen, der Pumpkincareers GmbH, will David Döbele ambitionierte BWL-Studenten dabei unterstützen, „das Maximum aus ihrem Studium herauszuholen, um sich so bestmöglich für eine High-Performance-Karriere in den Bereichen Investment Banking, Consulting und Private Equity zu positionieren“. Angefangen hat Döbele mit Videos auf Youtube. Zu der Zeit studierte er Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt. Im Studium lernte er Jonas Stegh kennen. Mit ihm gründete er im Januar 2020 in Frankfurt Pumpkincareers. Der Kürbis (pumpkin) sei eine der am schnellsten wachsenden Pflanzenarten.

          „Du hast auf der einen Seite 1500 bis 3000 interessante Stellen jedes Jahr, wo du wirklich Top-Karrierechancen hast, und auf der anderen Seite jährlich rund 100 000 Wirtschaftsabsolventen. Das heißt, maximal 3 Prozent der Leute können in diese Topjobs rein“, erläutert der 24 Jahre alte Döbele. Meistens bekomme eine elitäre Schicht diese Stellen. Seine Idee sei gewesen, anderen Studenten ebenfalls einen Einstieg im Topmanagement zu ermöglichen. Zu diesen Studenten zählt sich auch Döbele.

          Wichtig sei der Ruf der Universität. Das helfe bei Praktika. „In Deutschland zählen die Uni Mannheim, die WHU und die Frankfurt School of Finance & Management zu den besten Unis für das Wirtschaftsstudium“, sagt Döbele. Praktika hätten einen hohen Stellenwert. „Das Unternehmen, in dem man sein Praktikum absolviert, sollte stets dem eigenen Status quo entsprechen.“ Viele Studenten könnten sich aber nicht einordnen. Sie überschätzten sich und bekämen keinen Praktikumsplatz. Oder sie unterschätzten sich und machten keine Fortschritte.

          Nicht-Akademikerkinder profitieren besonders

          Wenn man die richtigen Tipps befolge, sei es für Menschen mit allen möglichen Hintergründen möglich, Karriere zu machen, glaubt Döbele. „Natürlich gibt es Leute bei uns, die an einer Privatuni studieren und aus einer erfolgreichen Unternehmerfamilie kommen. Auf der anderen Seite haben wir aber auch Leute, die mit 13 Jahren nach Deutschland gekommen sind und sich die deutsche Sprache selbst beibringen mussten“, berichtet Döbele über seine Kunden. Letztere könnten kostenlos am Coaching teilnehmen und die Bezahlung in die Zukunft verschieben.

          Andere finanzieren Coaching und Studium mithilfe eines umgekehrten Generationenvertrags, wie Tim Sander. „Ich bekomme momentan Geld von einem Förderfonds und zahle später Anteile von meinem Jahresgehalt zurück“, erklärt der 21-Jährige, der der Erste in seiner Familie ist, der studiert. „Durch Pumpkincareers wird es weniger wichtig, aus welcher Familie du kommst, sondern es kommt mehr darauf an, was deine Ziele sind und was du wirklich machen willst“, sagt Sander.

          Seit er im Coaching ist, hat er seinen Notendurchschnitt von 1,7 auf 1,3 verbessert. „Vor zwei Jahren hatte ich keine Erfahrungen, wusste nicht, wo ich mich bewerben soll – und jetzt habe ich eine Zusage für London bekommen, bei einer der größten Banken der Welt.“ Natürlich sei weiterhin viel Eigeninitiative nötig. „Man muss das Coaching effizient nutzen.“ Zum Coaching gehören Unterstützung bei Klausuren und Interviews sowie der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Es wird über Stipendien und Engagement-Möglichkeiten informiert.

          Das Unternehmen beschäftigt neben 16 Vollzeitmitarbeitern 13 externe Coaches. Döbele rät, früh zu beginnen. Man habe auch ein Programm für Schüler und Abiturienten. Das Hauptprogramm für Studenten hätten bisher 800 Teilnehmer absolviert. Der Preis für das Coaching liege im niedrigen bis mittleren vierstelligen Bereich und werde einmalig für vier bis acht Monate gezahlt. Danach kann man das Coaching monatlich verlängern, für 60 bis 150 Euro im Monat. 2021 erzielte das Start-up einen Umsatz im niedrigen siebenstelligen Bereich.

          Der Artikel stammt aus dem Schülerprojekt „Jugend und Wirtschaft“, das die F.A.Z. gemeinsam mit dem Bundesverband deutscher Banken veranstaltet.

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