Großbritannien : Oh no, Sir! Briten wollen Ritterschlag abschaffen
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Einer der letzten seiner Art: Schauspieler Sir Sean Connery Bild: dpa/dpaweb
Die moderne Monarchie verträgt keine Ritter, meint ein britischer Parlamentsausschuß. Ist die Zeit der „Sirs“ und „Dames“ also bald abgelaufen?
Königin Elizabeth II. darf in Zukunft vielleicht keinen ihrer Untertanen mehr zum Ritter schlagen. Ein britischer Parlamentsausschuß hat am Dienstag empfohlen, den „Sir“ und die „Dame“ als nicht mehr zeitgemäße Ehrentitel abzuschaffen.
Diese Auszeichnungen „erinnern stark an vergangene Einordnungen nach Rang und Klasse“, hieß es in dem Bericht. Sollte die Empfehlung wirklich umgesetzt werden, gehören Sir Sean Connery, Sir Paul McCartney oder Sir Mick Jagger einer aussterbenden Spezies an.
Ehrentitel gelten als überholt
Der Ausschuß kommt in seinem Bericht über eine Reform der bislang im Vereinigten Königreich zu vergebenden Ehrentitel generell zu dem Schluß, daß die Titel überholt seien und keineswegs unabhängig, sondern in geheimniskrämerischen Verfahren vergeben würden. Dabei würden hochrangige Beamte, Diplomaten und Militärs ungerechterweise bevorzugt, während etwa Frauen und ethnische Minderheiten nicht ausreichend berücksichtigt seien.
Künftig soll es nach dem Wunsch des Parlamentsausschusses nur noch vier statt bisher 16 Ehrentitel geben. Tatsächlich finden sich auf den langen Listen der Geehrten jährlich nur relativ wenige Prominente aus dem Show- und Kulturbereich. Geehrt werden neben den genannten Gruppen Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten, die sich um die Gesellschaft verdient gemacht haben.