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Nach Bad in der Ostsee : Zweiter Todesfall durch Vibrionen-Infektion

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Am Ostseestrand von Zinnowitz herrscht bei sommerlichen Temperaturen reges Treiben Bild: dpa

Vibrionen sind Bakterien, die sich bei hohen Wassertemperaturen sprunghaft vermehren – eine zweite Person hat sich innerhalb weniger Wochen infiziert und ist verstorben. In welchen Fällen man auf ein Bad in der Ostsee verzichten sollte.

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          Nach einem Bad in der Ostsee ist ein weiterer Mensch an einer Vibrionen-Infektion gestorben. Die Person habe an mehreren chronischen Krankheiten gelitten und damit zur Risikogruppe gehört, teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Donnerstag in Rostock mit. Weitere Details wurden nicht genannt. Bereits vor rund vier Wochen war eine Frau an einer Infektion gestorben. Auch sie gehörte zur Risikogruppe.

          Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden und Hautverletzungen haben, sollten vorsichtshalber nicht baden gehen, erklärte eine Lagus-Sprecherin. Dazu zählen etwa Erkrankungen der Leber, Diabetes mellitus oder Immunschwächen durch eine Transplantation oder HIV. Auch alte Menschen gehörten zur Risikogruppe.

          Vibrionen sind Bakterien, von denen einige Arten beim Menschen Krankheiten verursachen können. Am bekanntesten dürfte der Erreger der Cholera sein. Die im Salzwasser der Ostsee vorkommenden Keime der Art Vibrio vulnificus vermehren sich sprunghaft bei Wassertemperaturen von mehr als 20 Grad und können Wunden infizieren.

          Erkrankungsrisiko aber extrem gering

          Symptome einer Infektion sind demnach Schüttelfrost, Durchfall, Fieber und blasenbildender Hautausschlag. Eine zügige Therapie mit Antibiotika könne den Krankheitsverlauf stark mildern, sagte der Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus), Heiko Will, und riet, bei Verdacht einen Arzt aufzusuchen. Er warnte jedoch vor Panikmache. Seit 2003 habe es neun Todesfälle durch Vibrionen gegeben. Im letzten Jahr registrierte das Amt demnach mit 17 die meisten Infektionen, darunter drei Todesfälle.

          Angesichts von Dutzenden Millionen Badegästen sei das Erkrankungsrisiko aber extrem gering, sind sich Experten einig. Für gesunde Menschen seien die Bakterien ungefährlich.

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